Skip to main content

28.10.2014 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

VW bleibt Spitzenreiter bei Investitionen in F&E

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Volkswagen gibt weltweit am meisten für Forschung & Entwicklung aus. Laut einer Studie investierte VW binnen eines Jahres 13,5 Milliarden Dollar in die Forschung. Damit liegen die Wolfsburger im globalen Vergleich knapp vor Samsung.

Die Automobilbranche bleibt Spitzenreiter bei den deutschen Entwicklungsbudgets. Sie investierte 2014 insgesamt 28,6 Milliarden US-Dollar (2013: 25,5 Milliarden US-Dollar) und damit 52 Prozent der Gesamtausgaben deutscher Top-Unternehmen für F&E. Wie schon im Vorjahr wird ein Löwenanteil dieser Ausgaben vom Volkswagen-Konzern getragen, der mit einem F&E-Budget von 13,5 Milliarden US-Dollar (+ 18,9 Prozent gegenüber Vorjahr) internationaler Spitzenreiter bei den Investitionen in neue Technik und Produkte bleibt. VW alleine steht damit für ein knappes Viertel aller von deutschen Konzernen für F&E aufgewendeten Investitionen. Zu diesem Ergebnis kommt die Managementberatung Strategy& (ehemals Booz & Company), die die Budgets der tausend börsennotierten Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E-Ausgaben analysiert hat. Verglichen wurden die F&E-Ausgaben von Mitte 2013 bis Mitte 2014.

Auf den Plätzen in Deutschland folgen Daimler mit 7,0 Milliarden US-Dollar F&E-Budget (+ 4,8 Prozent gegenüber Vorjahr; international 12. Platz), Siemens mit 5,6 Milliarden US-Dollar (+ 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr; international 21. Platz) und BMW mit 5,5 Milliarden US-Dollar (+ 6,5 Prozent gegenüber Vorjahr; international 23. Platz). Der enorme Forschungs- und Entwicklungsaufwand der deutschen Automobilindustrie spiegele sich insbesondere bei der Entwicklung hoch effizienter Antriebe wider, wie VDA-Präsident Matthias Wissman im Artikel "Standort Deutschland - Welche Zukunft Haben Produktion und F&E?" aus der ATZagenda 1-2012. Ein Gradmesser hierfür sei die Reduzierung der CO2-Emissionen von in Deutschland neu zugelassenen Pkw.

Im globalen Vergleich liegt Volkswagen allerdings nur um Haaresbreite vor dem südkoreanischen Konzern Samsung (13,4 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Intel (10,6 Milliarden US-Dollar) und Microsoft (10,4 Milliarden US-Dollar).

Deutschland bleibt F&E-Europameister

Weitere Artikel zum Thema

Deutsche Konzerne steigerten die F&E-Ausgaben gegenüber 2013 um 11,3 Prozent auf nun 55,1 Milliarden US-Dollar. Damit widersetzten sie sich dem internationalen Trend, denn weltweit verlangsamte sich der Anstieg in den Forschungsbudgets von 3,8 Prozent im Vorjahr auf nun 1,4 Prozent. Die geringen Zuwächse bei den weltweiten F&E-Budgets deuten nach Angaben des Beratungsunternehmensdarauf hin, dass die Ausgaben für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen effizienter eingesetzt werden.

Die tausend größten Konzerne investieren 2014 weltweit insgesamt 647 Milliarden US-Dollar (2013: 638 Milliarden US-Dollar) in die Forschung und Entwicklung. Die F&E-Budgets der 45 deutschen Konzerne unter den tausend internationalen Top-Unternehmen stiegen mehr als achtmal so stark an wie der internationale Durchschnitt. Der Anteil deutscher Unternehmen an den weltweiten F&E-Ausgaben liegt 2014 bei 8,5 Prozent.

Chinesische Konzerne investieren weiter massiv in Forschung

Chinesische Konzerne investieren weiter massiv in Forschung und Entwicklung, geht aus der Analyse hervor. Der F&E-Einsatz von Top-Unternehmen aus China in den Global 1000 habe sich seit 2005 von 1,2 auf 30 Milliarden US-Dollar verfünfundzwanzigfacht. Auch im vergangenen Jahr sei das kumulierte F&E-Budget chinesischer Firmen um 46 Prozent gestiegen. Die Zahl der chinesischen Unternehmen in den Global 1000 ist zugleich von nur acht in 2005 auf 114 in 2014 angewachsen.

Apple, Google und Amazon: Innovationskraft ohne Spitzenbudget

Die hat zudem in einer Umfrage unter internationalen Führungskräften die innovativsten Unternehmen weltweit ermittelt. Das Ergebnis der Befragung zeige, dass das F&E-Budget mit der tatsächlichen Innovationskraft kaum korreliere: Unter den Spitzenreitern Apple (4,5 Milliarden US-Dollar), Google (8,0 Milliarden US-Dollar) und Amazon (6,6 Milliarden US-Dollar) findet sich nur Google mit Platz neun in den Top Ten der Konzerne mit den größten F&E-Ausgaben.

Die Höhe des eingesetzten Budgets für Forschung und Entwicklung hängt auch von der Branche ab - das würden sowohl die aktuelle Studie als auch der mittelfristige Vergleich zeigen: Die Branchen IT und Elektronik, Pharma sowie Automobil waren in jedem der vergangenen zehn Jahre die Spitzenreiter bei den F&E-Ausgaben. Zwischen 2005 und 2014 stemmten diese drei Branchen zwei Drittel (66 Prozent) aller Investitionen in Forschung und Entwicklung, gibt das Beratungsunternehmen an. Die höchsten Steigerungsraten im vergangenen Jahr wiesen jedoch Software- und Internetfirmen auf.

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

    Premium Partner