Skip to main content

28.03.2013 | Management + Führung | Interview | Online-Artikel

"Wer aufhört zu wachsen, der stirbt"

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Wachstumsbremsen ziehen häufig schleichend in ein Unternehmen ein. Was eine gute Innovationskultur ausmacht, erklärt der Springer-Autor Guido Quelle im Interview mit Springer für Professionals.

Springer für Professionals: Welches sind die typischen Wachstumsbremsen in Unternehmen?

Guido Quelle: Wichtige Wachstumsbremsen werden zunächst kaum entdeckt. Sie ziehen schleichend in ein Unternehmen ein und sind häufig bereichsspezifisch. So schottet sich der Vertrieb zuweilen ab, steht sich selbst im Weg und könnte mehr Leistung bringen. Ähnliches passiert im  Bereich Forschung und Entwicklung. Hier hindert dann ein großes Ego das Wachstum oder die Forschung geschieht losgelöst von Marktbedingungen. All das können Bremsen sein, die ein Unternehmen nicht sofort erkennt.

Wie sehr können Vorstände Wachstum bremsen?

Die Unternehmensführung ist Vorbild. Sie muss intelligentes Wachstum vorleben. Eine Führungskraft wird von den Mitarbeitern genau beobachtet und in ihrem Verhalten kopiert. Motto: Was der Vorstandsvorsitzende macht, muss richtig sein. Also verhalten sich Mitarbeiter ähnlich. Ein solches Verhalten kann natürlich nach hinten losgehen, die gesamte Organisation lähmen.

Was zeichnet eine innovative Kultur aus?

Wachstum per se wird häufig verteufelt. Intelligentes Wachstum aber basiert auf Innovationen. Niemand braucht den siebten Fernseher, aber vielleicht ein flaches, schickes LED-Gerät. Ein CEO muss also vorleben, dass Wachstum nicht ein Mehr des Gleichen bedeutet, sondern es eines Innovationsprozesses bedarf, um sich weiter zu entwickeln. Das wäre ein Schritt Richtung profitables Wachstum.

Wie kann man verhindern, dass ein Unternehmen satt wird?

Zunächst muss man überhaupt erkennen, dass man sich zunehmend mit sich selbst beschäftigt. Das Sättigungsgefühl tritt häufig nach einer Phase starken Wachstums ein. Dann diskutiert man Themen wie Dienstwagen, die Höhe der Rückenlehne des Schreibtischstuhls oder die Anzahl der Fenster im Büro. Unruhige Unternehmen, die eine gute Innovationskultur besitzen, haben Warnsensoren eingebaut und entdecken, wenn sich kulturell etwas in Richtung Selbstverwaltung schiebt.

Können Sie sich eine Volkswirtschaft ohne Wachstum vorstellen?

Nein. Mit dem Wachstum ist es ähnlich wie mit dem Atmen. Man kann mal eine Wachstumspause einlegen, etwa wenn gerade ein Merger zu bewältigen ist. Aber mit einer Wachstumspause ist es ähnlich wie mit einer Atempause. Sie darf nicht zu lange dauern. Wer aufhört zu wachsen, der stirbt.

Lesen Sie auch:

Wenn das Ego zu groß wird

 

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt