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14.08.2014 | Public Relations | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Unternehmen auf der Gesundheitswelle surfen

verfasst von: Michaela Paefgen-Laß

3:30 Min. Lesedauer

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Gesundheit und Wohlergehen sind die großen Anliegen der modernen Gesellschaft und prägend für die Medienlandschaft. Lässt sich der öffentlichkeitswirksame Erfolg von Gesundheit auch auf die Unternehmens-PR übertragen?

"Get Lucky“, "Happinez“ und "Flow“ sind keine Aufheiterungen aus chinesischen Glückskeksen, sondern Zeitschriftentitel, die sich eines neuen Lebensgefühls annehmen. Die Inhalte drehen sich ausschließlich darum, das größtmögliche Wohlbefinden im Leben zu erreichen. Das jetzt von den Volontären der Burda-Journalistenschule auf dem Markt gebrachte "Get Lucky“ richtet sich im Editorial explizit an die Generation Y. Inhaltlich geht es auf 132 Seiten um Leidenschaften, Lebensart, Sinnsuche und Liebesleben der nach 1980 Geborenen. Unterm Strich betrachtet, lesen sich die neuen Zeitgeistmagazine wie hippe Enkel der unermüdlich florierenden "Apotheken Umschau". Geht es uns quer durch die Generationen wirklich nur noch ums Glücklichwerden und Gesundsein?

Macht Facebook uns zu Hedonisten?

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In seinem Buchkapitel "Wie Gesundheitsthemen Marketing und PR beeinflussen und wie Unternehmen davon profitieren können“, meint Springer-Autor Falk S. Al-Omary in der Gesellschaft einen neuen „medialen Hedonismus“ zu erkennen (Seite 2), ausgelöst durch die permanente Ich-Inszenierung in den sozialen-Netzwerken. "Vom Aussehen wird auf die Gesundheit geschlossen, von der Gesundheit auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Wer gut aussieht, körperlich und geistig frisch ist, ist im Vorteil“, schreibt der PR-Berater (Seite 7).

Gesundheit ist Wachstumsmotor

Die neue Ich-Bezogenheit ist für den Autor eines der Symptome des jüngsten Kondratieff-Zyklus. Die von dem russischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratjew entwickelte Theorie der zyklischen Wirtschaftsentwicklung beschreibt Konjunkturbewegungen, die sich weltweit Wellenförmig über einen Zeitraum von 40 bis 60 Jahren erstrecken. Auslöser für jeden neuen Wohlstandszyklus sind revolutionäre technologische Veränderungen. Als Antrieb für den sechsten Zyklus, dessen Beginn Vertreter der Theorie in den 1990er Jahren ansiedeln, wird das Gesundheitswesen gehandelt. Kraftquellen sind die Biotechnologie mit ihren ökonomischen Entwicklungspotenzialen von der Ernährung über den Naturschutz bis hin zu den Regenerativen Energien und der Psychosozialen Gesundheit. 

Grüner, gesünder, fitter, die Generation Y

Während Informations- und Kommunikationstechnologien im vorangegangenen Zeitalter die Arbeitsproduktivität erhöht haben, geht es jetzt um "Grüne“ Themen und die körperliche wie geistige Fitness. Folgt man der Theorie, ist ihr Spiegelbild die Generation Y, für die laut Springer-Autor Al-Omary menschliche Arbeitsbedingungen, nachhaltiges Wirtschaften und die bestmögliche Work-Life-Balance (Seite 15) mehr zählen, als das Mein-Auto-mein-Haus-mein-Job der Vorgängergeneration. Neue Berufsleder entstehen, Industriezweige verändern sich und Unternehmenskulturen passen sich an. Doch wie können Arbeitgeber von dem neuen Megatrend Gesundheit profitieren und ihn öffentlichkeitswirksam mitgestalten?

Mit Gesundheitsthemen mediale Erfolge generieren

Gesundheit, Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Ökologie sind für Al-Omary Schlagworte, die Unternehmen für eine strake Markenbildung nicht ignorieren dürfen. "Wer etwas Neues, Interessantes aus dem Gesundheitsbereich im weitesten Sinne zu erzählen hat, hat eine deutliche größere Chance, gehört und wahrgenommen zu werden“ (Seite 5). Aber blind auf den Zug aufzuspringen, birgt auch Gefahren. Sensibilität, Aufrichtigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind in der Gesundheitskommunikation unentbehrlich. Scharlatanerie oder Greenwashing sind nur zwei der möglichen Vorwürfe, die einmal von einer hellwachen Öffentlichkeit erhoben, zu anhaltenden Imageschäden führen. "Denn Inhalte der Gesundheitskommunikation können bisweilen als versuchte Manipulation durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen verstanden werden – und das im sehr empfindlichen Bereich des (persönlichen) Wohlergehens“, warnt Al-Omary (Seite 7).

Wie die Unternehmens-PR vom Gesundheitstrend profitieren kann (Seite 7 ff.):
  • Beweisen Sie mediale Agilität, indem ihre Unternehmenskommunikation von geistiger Fitness, Energie und Kreativität zeugt.

  • Setzen Sie dafür auf Crossmedialität.

  • Entwickeln Sie Geschichten, die dem neuen gesellschaftlichen Ansatz Rechnung tragen.

  • Erzeugen Sie Aufmerksamkeit für gesundheitsbewusstes Verhalten in Ihrem Unternehmen.

  • Schaffen Sie Anlässe, mit denen gesundheitsrelevante Themen in die Berichterstattung integriert werden können.

  • Entwickeln Sie CSR-Strategien und verschmelzen Sie diese mit Ihrem Employer-Branding.

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2011 | OriginalPaper | Buchkapitel

Der sechste Kondratieff

Auswirkungen auf Unternehmensstrategie und Marketing
Quelle:
Gesundheitswirtschaft – Wachstumsmotor im 21. Jahrhundert