2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der katholische Weltjugendtag als Hybridevent: Religiöse Medienereignisse im Spannungsfeld zwischen Mediatisierung und Individualisierung
verfasst von : Andreas Hepp, Veronika Krönert
Erschienen in: Populäre Events
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Diskussion um Medienevents weist seit ihren Anfängen Bezüge zu religiösen Fragen auf. So konstatieren bereits Daniel Dayan und Elihu Katz (1992) insofern eine enge Verbindung zwischen Medienevents und Religion, als Medienereignisse „mit zeremonieller Verehrung und in einem Tonfall, der Heiligkeit und Ehrfurcht zum Ausdruck bringt“ (ebd. 12), präsentiert werden und sie „in der Zivilreligion eine Rolle spielen“ (ebd. 16): „Wie religiöse Feiertage bedeuten größere Medienevents eine Unterbrechung von Routinen, arbeitsfreie Tage, Normen der Teilnahme an Zeremonien und Ritualen, […] die Erfahrung der Integration in ein kulturelles Zentrum.“ (ebd.) Auch darüber hinaus finden sich in der Forschung zu Medienereignissen immer wieder Verweise auf Religion. Eric Rothenbuhler (1988: 78) etwa beschreibt in seinen frühen Arbeiten die Olympischen Spiele als rituelles Medienevent mit einer quasi-religiösen Dimension, und ähnlich untersucht auch Knut Lundby (1997: 161) „sakrale Momente“ in der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Norwegen 1994.