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2012 | Buch

Vom Elfenbeinturm ins Rampenlicht

Prominente Wissenschaftler in populären Massenmedien

herausgegeben von: Beatrice Dernbach

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Über dieses Buch

Wissenschaftler aus vielen Disziplinen stehen in meist persönlich geführten, etwa einstündigen Gesprächen Rede und Antwort. Sie reflektieren auch für sich selbst, was sie mit den Medien machen und wie Medien und Journalisten wiederum mit ihnen umgehen. Alle erinnern sich an Ereignisse, die sie in die Medien gebracht haben, was und woraus sie gelernt haben. Sie sprechen über ihre Erfahrungen und geben sie als Empfehlungen an Jüngere weiter.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung: Vom Elfenbeinturm ins Rampenlicht
Wie und warum Wissenschaftler in populären Massenmedien auftreten
Zusammenfassung
„Publish or perish“ (Gornik 2004) – wer in der Wissenschaft Karriere machen will, muss eine möglichst lange Liste von Veröffentlichungen in Fachpublikationen vorweisen. Die öffentliche Präsenz in den klassischen Massenmedien hat dagegen bisher weniger zum guten Image einzelner Wissenschaftler in der Scientific Community beigetragen. Im Zuge der Public Understanding of Science-Initiativen (vgl. Stifterverband 1999; WiD 2009) und des damit einhergehenden Wandels des Verständnisses von Öffentlichkeit bzw. ihres Interesses an Wissenschaft und Forschung hat sich möglicherweise der Stellenwert von Publikumsmedien auch bei Wissenschaftlern geändert. Fördert es womöglich inzwischen die wissenschaftliche Karriere, wenn ein Forscher häufig als Interviewpartner oder Autor in populären Medien erscheint?
Beatrice Dernbach
„Prominenz um der Prominenz willen ist nicht gut gelitten in der Wissenschaftsgemeinde.“
Zusammenfassung
Obwohl er bisweilen als „Medienprofi“ tituliert wird, sind die Medienauftritte des Wissenschaftlers Peter Weingart quantitativ überschaubar. Interviews und Zitate tauchen vor allem in Qualitäts- und Fachmedien auf (z.B. spektrumdirekt, 24.09.2010), nicht zuletzt aus Diskussionen, bei denen Weingart auf dem Podium sitzt (z.B. dradio.de, 22.04.2011); für den Hörfunk steht der Bielefelder Wissenschaftssoziologe offensichtlich häufiger zur Verfügung (z.B. wdr.de, 30.05.2011).
Peter Weingart
„Medienarbeit ja, aber bitte mit Kompetenz!“
Zusammenfassung
Ulrike Beisiegel tritt in den Medien vor allem in ihrer Rolle als Sprecherin des Ombudsgremiums der DFG auf. In der Regel sind es aktuelle „Skandale“, die den Medien Anlass bieten, die alltägliche Arbeit des Gremiums vorzustellen oder aber Beisiegels Expertenmeinung einzuholen. Zu den ersten Ereignissen, die neue Ombudsfrau zu befragen, zählt in den Jahren 2005 und 2006 der „Klon-Skandal“ um den Koreaner Hwang Woo Suk, der Ergebnisse von Stammzellen-Experimenten gefälscht hatte.
Ulrike Beisiegel
„Wir kämpfen alle mit offenem Visier.“
Zusammenfassung
Mark Beneckes Auftritte in den Medien sind sehr zahlreich. Darunter finden sich Zitate und Interviews für Zeitungen, Magazine, Websites, Radio- und TV-Sender.
Mark Benecke
„Für mich ist Journalismus insgesamt positiv besetzt.“
Zusammenfassung
In einem ausführlichen Lebenslauf auf der Website des Netzwerkes HiCN gibt Tilman Brück an, „umfassende Erfahrung in der Kommentierung aktueller wirtschaftspolitischer Themen in den Medien“ zu haben.
Tilman Brück
„Ich gebe keine Antworten wie: Es könnte sein.“
Zusammenfassung
Eine aktuelle Online-Recherche fördert wenige frühe Beiträge mit Nikolaus Forgó zutage. Die Berliner Zeitung berichtete 2000 über einen Rechtsstreit zwischen der Neuen Kronen Zeitung und einem Domain-Inhaber, der die Zeitung auf seiner Website offenbar durch den Kakao zog. Die Zeitung zitiert Forgó dreimal als IT-Experten; er bewertet die Chancen der Konflikt-Parteien.
Nikolaus Forgó
„… sich selbst auf diesen Schirm zu beamen, ist nicht so einfach.“
Zusammenfassung
Marianne Heimbach-Steins Auftritte in populären Massenmedien sind überschaubar. 2004 sendet SWR2 einen längeren Beitrag „Zum 100. Geburtstag der Sozialarbeiterin Madeleine Debrêl“.
Marianne Heimbach-Steins
„… ich war auch nicht mutig genug, das Kabel rauszuziehen und abzuhauen.“
Zusammenfassung
Im Internet lässt sich nicht nachvollziehen, wann Rudolf Hickels Auftritte in den Medien begonnen haben. Die Funde im gut gepflegten Zeit-Archiv reichen zurück bis 1978, als eine Reihe von Wirtschaftsexperten um Hickel „Alternativen der Wirtschaftspolitik“ forderten: mehr Lenkung durch den Staat statt Marktwirtschaft. Häufiger werden die Netzfunde erst ab etwa 1990.
Rudolf Hickel
„Es ist ein sehr zweischneidiges Schwert, sich diesen Medien auszusetzen.“
Zusammenfassung
Im Jahr 2004 berichteten mehrere große Print- und Online-Medien (stern.de, Spiegel Online, FAZ & FAZ.net, abendblatt.de) über eine Forschungsarbeit von Antonia Kesel sowie Tobias Seidel und Andrew Martin von der Universität Zürich über den Haftmechanismus an den Beinen einer Springspinnenart („Getting a grip on spider attachment: an AFM approach to microstructure adhesion in arthropods, in Smart Materials and Structures“, 2004) und zitieren Kesel wörtlich. Es bleibt unklar, ob diese Texte durch gezielte Vorab-Information (eine Spiegel-Online-Meldung erschien bereits 2003) oder eine Pressemitteilung initiiert worden sind, oder ob ein oder mehrere Medien den Fachartikel aufgegriffen haben und weitere Medien folgten.
Antonia Kesel
„Ich glaube, wir müssen alles besser erklären.“
Zusammenfassung
Karin Lochtes Name taucht im Internet relativ häufig auf, allerdings im Zusammenhang mit einer überschaubaren Zahl von konkreten Anlässen. Der älteste Treffer stammt aus dem Jahr 2006, als Lochte noch als Professorin für Meereskunde in Kiel lehrte.
Karin Lochte
„… diese Dünnbrettbohrer werden ständig gefragt.“
Zusammenfassung
Einem größeren Publikum dürfte Peter Lösche vor allem durch seine Auftritte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen als Experte an Wahlabenden in Erinnerung sein – reichweitenstarke Auftritte, für die er bisweilen Seitenhiebe einstecken musste.
Peter Lösche
„Die Provokation gehört zum Job.“
Zusammenfassung
Christian Pfeiffers Auftritte in den Medien lassen sich kaum zählen. Nach eigenen Angaben sind es „pro Jahr ca. 130 bis 160 Mitwirkungen an Rundfunk- und Fernsehsendungen und zahlreiche Interviews sowie Publikationen in Tages- und Wochenzeitungen“. Darunter finden sich fast sämtliche journalistische Formen: von kurzen Statements und Interviews in Zeitungen, Funk und Fernsehen über Talk-Runden bis zu selbst verfassten Artikeln. Entsprechend kommt der Kriminologe nicht nur passiv, sondern immer wieder aktiv in den Medien vor. Zusätzlich gibt das KFN regelmäßig Pressemitteilungen zu aktuellen Forschungsprojekten heraus.
Christian Pfeiffer
„Da treffen zwei Welten aufeinander.“
Zusammenfassung
Wenn es nach der Zahl der Netzfunde geht, dann ist Jürgen Scheffran erst vor wenigen Jahren stärker in Publikumsmedien aufgetreten. 1986 berichtete Die Zeit über die Forschungsstipendien der Stiftung Volkswagenwerk und zitierte den Stipendiaten Scheffran, der damals über „Rüstungskontrolle im Weltraum – Risiken und Verifikationsmöglichkeiten bei Anti-Satelliten-Waffen“ gearbeitet hatte.
Jürgen Scheffran
„Man ist bis zu einem gewissen Grade nützlicher Idiot.“
Zusammenfassung
Siegfried Weischenbergs Auftritte in den Medien sind relativ zahlreich. Eine eigene, unvollständige Liste auf seiner Website zählt bereits rund 200 Zitate, Interviews, Gespräche und eigene Texte seit 1973 auf – allerdings schließt diese Auflistung auch Artikel in Fachzeitschriften und Texte für Fachbücher ein.
Siegfried Weischenberg
„Ich weiß, wie es läuft, ich bin ja kein Grünling mehr.“
Zusammenfassung
Michael Wolffsohns Auftritte in den Medien sind sehr zahlreich. Auf seiner Website www.wolffsohn.de listet er viele Beiträge auf, unterschieden nach Publikationen von ihm und Beiträgen über ihn beziehungsweise Beiträgen, zu denen er Informationen oder Zitate beigesteuert hat. Es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, sämtliche Medien aufzulisten, da es sich von BILD über die Netzeitung zur Jüdischen Allgemeinen um zahlreiche Zeitungen handelt und von Bayern2 über mdr und NDR Info um mehrere Rundfunksender.
Michael Wolffsohn
Metadaten
Titel
Vom Elfenbeinturm ins Rampenlicht
herausgegeben von
Beatrice Dernbach
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-94123-3
Print ISBN
978-3-531-17853-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-94123-3