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22.01.2015 | Erneuerbare Energien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Afrikas größte Windparks

verfasst von: Sabine Voith

2:30 Min. Lesedauer

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Marokko und Kenia verfügen kaumüber eigene Rohstoffe zur Energieerzeugung. Sie setzen daher auf Energie aus Wind und Sonne. Nun ging der größte Windpark Tarfaya in Marokko in Betrieb, der nächste Park folgt 2016 in Kenia.

Noch ist Tarfaya der größte Windpark Afrikas. Er weist eine Gesamtleistung von 301 Megawatt auf. Er wurde erst Ende 2014 in Marokko als größter Windpark in Betrieb genommen und bekommt bereits 2016 Gesellschaft vom neun Megawatt leistungsstärkeren "Lake Turkana Wind Power" -Projekt in Kenia.

Der Windpark Tarfaya ist seit Dezember in Betrieb

Der aktuell größte Windpark Afrikas mit 301 Megawatt installierter Leistung liegt im Süden Marokkos, 20 Kilometer von der Stadt Tarfaya entfernt. Er ging nach zweijähriger Bauzeit im Dezember 2014 in Betrieb. Ein deutscher Hersteller lieferte 131 Turbinen für den 10.000 Hektar großen Windpark. Während der Bauzeit fanden hier rund 700 Menschen Arbeit. 50 Arbeitsplätze bleiben während der Betriebsphase erhalten.

Marokko möchte bis zum Jahr 2020 42 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken. Da das Land kaum Rohstoffe zur Energieerzeugung hat, möchte es auf Solar- und Windenergie zurückgreifen.

Lake Turkana Wind Power soll der größte Windpark werden

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Nun soll ein neues Projekt, Lake Turkana Wind Power, in gleichem oder sogar verstärkten Maße günstige Windenergie auch ins kenianische Stromnetz speisen. Im neuen Windpark im Nordosten Kenias im Loyangalani District werden auf 162 Quadratkilometern 365 Anlagen installiert werden. Jede Anlage wird über 850 Megawatt Leistung verfügen, was 310 Megawatt ergibt. Daher wird hier vom größten Windpark Afrikas gesprochen, wobei die offizielle Projektseite gerundet 300 Megawatt geplante Leistung nennt.

Das Gebiet in Marsabit West County, was zu den ärmsten Regionen in Kenia zählt, wurde als ideal für den Windpark eingestuft. Zuerst wird die Infrastruktur zum Park geschaffen werden, dazu zählt die Erneuerung einer 204 Kilometer langen Straße. Während der 32-monatigen Bauphase werden 2.500 Stellen geschaffen, 200 werden dauerhaft bestehen bleiben.

Es wird geschätzt, dass Kenia nach Fertigstellung des Projekts im Jahr 2016 jährlich etwa 120 Millionen Euro an Brennstoffimporten sparen kann. Die geplante ins Netz eingespeiste elektrische Energie entspricht 20 Prozent der aktuell erzeugten Strommenge.

Erneuerbaren Energien nicht ausreichend genutzt

Die Springer-Autoren James Mwangi, Nicholas Kimani und Maina Muniafu zeigen im Buchkapitel "Renewable Energy Governance in Kenya: Plugging into the Grid 'Plugging into Progress'" für Afrika beispielhaft auf, was eine zuverlässige Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen für das Land bedeuten kann. Es geht neben dem Gewinn von Elektrizität auch um Sicherheit für die Menschen bei Nacht oder um die Vermeidung schädlicher Kerosindämpfe. Trotz aller Vorteile nutzt das Land die Erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Potentiale nicht ausreichend nach Meinung der Autoren. Ein Projekt wie Lake Turkana Wind Power sehen sie als Schritt in die richtige Richtung.

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