2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Dehnungs-Wöhlerkurven
verfasst von : Eckard Macherauch, Hans-Werner Zoch
Erschienen in: Praktikum in Werkstoffkunde
Verlag: Vieweg+Teubner
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Das Ergebnis lebensdauerorientierter Dauerschwingversuche mit konstanter Beanspruchungsamplitude sind Wöhlerkurven. Bei spannungskontrollierten Wechselbeanspruchungen ergeben sich je nach Werkstoff Wöhlerkurven vom Typ I oder Typ II (vgl. V55 Schwingfestigkeit). In beiden Fällen nehmen die bis zum Bruch ertragenen Lastspielzahlen mit abnehmender Beanspruchungsamplitude zu. Bei Stählen ist die Wechselfestigkeit durchweg kleiner als die Streckgrenze. Steigert man die Spannungsamplituden, so dass sich Lebensdauern im Zeitfestigkeits- und Kurzzeitfestigkeitsbereich (vgl. V55 Schwingfestigkeit) ergeben, so nähert man sich mit der Spannungsamplitude der Streckgrenze und überschreitet diese. Von Beginn der Wechselbeanspruchung an treten dann neben elastischen Dehnungen, die den Spannungen direkt proportional sind, auch plastische Dehnungen auf. Je nach Größe der Spannungsamplitude können dabei die plastischen Dehnungsamplituden erheblich größer als die elastischen sein. Dann ist es zweckmäßiger, an Stelle von Versuchen mit konstanter Spannungsamplitude solche mit konstanter Totaldehnungsamplitude ε
a,t
zu fahren. Führt man solche Experimente mit unterschiedlichen ε
a,t-
Werten durch, so ergeben sich umso kleinere Lebensdauern, je größer die Totaldehnungsamplitude ist. Werden über den Bruchlastspielzahlen
N
B
die zugehörigen Totaldehnungsamplituden ε
a,t
doppeltlogarithmisch aufgetragen und die Messpunkte durch eine Ausgleichskurve ausgeglichen, so erhält man eine Dehnungs-Wöhlerkurve wie z. B. die stark ausgezogene Kurve in Bild 62-1.