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11.01.2024 | Dividende | Im Fokus | Online-Artikel

Deutsche Unternehmen bleiben bei Dividenden auf Kurs

verfasst von: Michael Fuchs

2:30 Min. Lesedauer

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Dividenden sind für viele Aktionäre das Tüpfelchen auf dem i. Auch dieses Jahr müssen die Anteilseigner meist nicht auf sie verzichten - der schwierigen Wirtschaftslage zum Trotz. Alleiniges Anlagekriterium sollten sie aber nicht sein.

Dividenden sind zuletzt etwas aus dem Blick geraten. Kein Wunder: Mit dem starken Anstieg der Anleiherenditen haben die Ausschüttungen der Unternehmen eine ernsthafte Konkurrenz erhalten. Das gilt um so mehr, als die Dividendenrenditen nach dem starken Anstieg der Börsen im vergangenen Jahr gesunken sind. Sollten Anleger daher künftig lieber auf die Anleihen von Unternehmen setzen als auf deren Aktien? Keineswegs.

Dividenden sind kein Auslaufmodell

Trotz aller wirtschaftlichen Probleme dürften die Ausschüttungen der großen deutschen Aktien weiter steigen. "Die im DAX enthaltenen Unternehmen werden den Rekord aus dem Vorjahr in diesem Jahr um 1,6 Milliarden Euro übertreffen und 54,6 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner ausschütten", heißt es in einer Studie der Deka Bank.  

Daraus resultiere für den DAX "eine beachtliche Dividendenrendite von 4,4 Prozent". Damit können die deutschen Standardwerte mit soliden Anleihen problemlos mithalten. Und auch die kleineren Werte stehen nicht zurück. "Im M-DAX steigen die Ausschüttungen der Unternehmen von 6,6 Milliarden im Vorjahr auf jetzt 7,1 Milliarden Euro an", so das Institut in seiner Analyse.

Bei Aktien zählen die Fundamentaldaten

Die Dividendenrendite allein ist aber naturgemäß kein Kriterium für den Kauf einer Aktie. Der Blick sollte stets auch  den Fundamentaldaten gelten So zählen die Autowerte zwar zu den Spitzenzahlern, doch ist hier Vorsicht angebracht. Die Experten der Deka warnen vor den hohen zyklischen Schwankungen der Gewinne und den "enormen strukturellen Herausforderungen" der Branche. 

Auch die hohe Dividende der BASF, einem weiteren Spitzenreiter im DAX, wird von den Analysten kritisch betrachtet. Das Unternehmen schütte in diesem Jahr mehr Dividende aus, als es im vergangenen Jahr an Gewinn erwirtschaftet habe. Deutlich steigende Profite seien künftig aber nicht zu erwarten.

Besser sieht es bei soliden Dividendenzahlen wie Allianz, Deutsche Telekom, Munich Re und Siemens aus. Hier steigen nicht nur die Dividenden, auch die Entwicklung der Unternehmen stimmt. Nicht umsonst befinden sich die Kurse im Bereich der Mehrjahres- oder gar Allzeithochs.

Dividende trotzen Wirtschafsschwäche

An der Dividendenpolitik der Unternehmen dürfte sich auch künftig nichts ändern - trotz der schwierigen Rahmenbedingungen der deutschen Volkswirtschaft. "Angesichts des stabilen globalen Wachstumsausblicks gibt es derzeit keinen Grund, eine veränderte Ausschüttungspolitik der Unternehmen zu erwarten", betonen die Experte. Die Unternehmen könnten sich die diesjährigen Auszahlungen leisten und "werden bei moderat steigenden Gewinnen auch im kommenden Jahr einen hohen Grad an Dividendenkontinuität zeigen."

Und die Analysten führen noch einen weiteren Pluspunkt ins Feld: Schwächephasen lassen sich wesentlich besser verkraften, wenn die Flaute mit Ausschüttungen versüßt wird. "Gerade in einem von anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten gekennzeichnetem Umfeld wird sich ein Portfolio aus ertragsstarken Dividendentiteln besonders gut behaupten", betont Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der Deka Bank.  

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