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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

3. Erklärung der veränderten Kommunikationsanforderungen an die Parteien

verfasst von : Simone Unger

Erschienen in: Parteien und Politiker in sozialen Netzwerken

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Um die Hinwendung zum E-Campaigning (vgl. Kapitel 5) verstehen und nachvollziehen zu können, muss man sich verdeutlichen, dass sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten gesellschaftliche und mediale Veränderungen vollzogen haben, die u. a. dazu führten, dass die traditionellen, direkten Wege der politischen Kommunikation an Bedeutung verloren haben. Zugleich waren die Parteien durch diese Veränderungen sowie eine Auflösung der traditionellen Parteibindungen, die Abnahme ihrer Stammwählerschaften, einen Mitgliederschwund und eine zunehmende Wählervolatilität vor die Aufgabe gestellt, neue Vermittlungswege der politischen Kommunikation zu finden. So soll im vorliegenden Kapitel zunächst der gesellschaftliche Wandel (vgl. Kapitel 3.1) und der Medienwandel (vgl. Kapitel 3.2) kurz erläutert werden, bevor die Konsequenzen dieser Veränderungen für die Kommunikationsstrategien der Parteien (vgl. Kapitel 3.3) aufgezeigt werden. Als weitere Folge dieser Entwicklungen setzte sich auch in Deutschland zunehmend eine Modernisierung der politischen Kommunikation durch, weshalb die Parteien heute vor der Herausforderung stehen, ein politisches Kommunikationsmanagement aufzubauen.

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Fußnoten
1
„Säkularisierung“ meint im allgemeinen Sinn jede Form von Verweltlichung, im engeren aber die durch den Humanismus und die Aufklärung ausgelösten Prozesse, die die früheren engen Bindungen an die Religion gelöst und den Lebenswandel zunehmend auf Basis menschlicher Vernunft begründet haben. Man kann auch von einer „Entchristlichung“ bzw. von der „Trennung von Kirche und Staat“ sprechen.
 
2
Unter „Tertiärisierung“ ist die Entwicklung hin zur Dienstleistungsgesellschaft zu verstehen.
 
3
„near-video“ = zeitversetztes Senden desselben Programms.
 
4
Beispielsweise stehen durch das Netzmedium sowie Radio- und Fernsehprogramme rund um die Uhr Nachrichten zur Verfügung.
 
5
Gedacht sei hier an die ständige Medienberichterstattung, die permanenten Nachfragen von Journalisten sowie an den stetigen Ausbau von PR-Stellen.
 
6
Wichtige Entscheidungen werden oftmals zuerst über die Medien bekannt gegeben.
 
7
Unter professionellen Politikvermittlungsexperten wird „eine Gruppe von Akteuren, die für politische Organisationen oder einzelne Politiker professionell Politikvermittlung betreiben und dabei als Bindeglieder von Politik und Medien […] fungieren“ verstanden (TENSCHER 2003b: 22). Nach SARCINELLI sind dies „strategisch gut platzierte, vielfach auch einflussreiche Akteure, deren Aufgabe es zwar ist, öffentliche Resonanz zu erzeugen, die selbst öffentlich aber kaum in Erscheinung treten“ (SARCINELLI 2005: 169; vgl. dazu auch SARCINELLI 2002: 14). Sie haben in der Regel also kein politisches Mandat, sondern sind „lediglich“ für die Darstellungspolitik einer Partei oder eines einzelnen Politikers zuständig.
 
8
Unter „Dealignment“ ist die Entkoppelung sozialstruktureller Merkmale vom Wahlverhalten zu verstehen. Aus Perspektive des soziologischen Ansatzes bzw. der Cleavage-Theorie bedeutet dies eine Lockerung der strukturellen Verankerung politischer Parteien, und aus Perspektive des sozialpsychologischen Ansatzes eine Erosion langfristiger gefühlsmäßiger Identifikationen mit einer bestimmten Partei (vgl. Plasser/Plasser 2003: 381).
 
9
Zur ergänzenden kritischen Diskussion der Amerikanisierungsthese siehe unter anderemDonges 2000; Gibson/Römmele 2001; Holtz-Bacha 2000; Römmele 2005 sowie Swanson/Mancini 1996.
 
Metadaten
Titel
Erklärung der veränderten Kommunikationsanforderungen an die Parteien
verfasst von
Simone Unger
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19608-4_3