2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Mezzanines Kapital
Erschienen in: Basiswissen Finanzierung
Verlag: Gabler
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Mezzanines Kapital, von englisch „mezzanine“ = Zwischengeschoss, weist sowohl Charakteristika von Eigenwie von Fremdkapital auf. Gemeinsam ist fast allen Ausgestaltungen die Nachrangigkeit gegenüber klassischem Fremdkapital, aber die Vorrangigkeit gegenüber echtem Eigenkapital. Im Fall der Insolvenz werden diese Kapitalgeber nachrangig bedient und stärken somit die Eigenkapitalbasis. Steuerrechtlich werden sie dagegen grundsätzlich als Fremdkapital eingestuft, d. h., die vereinbarten Zinsen können als Betriebsausgeben geltend gemacht werden.
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Daneben ist Mezzanines Kapital in der Regel zeitlich befristet und mit einem festen Rückzahlungsanspruch ausgestattet. Anders als die klassische Außenfinanzierung bestehen jedoch Ausgestaltungsmöglichkeiten der vertraglichen Konditionen.
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Unter dem Begriff „Mezzanines Kapital“ werden die folgenden Finanzinstrumente in Deutschland angeboten:
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▪ Nachrangdarlehen ▪ Verkäuferdarlehen ▪ Stille Beteiligung ▪ Genussrechte ▪ Wandelanleihen ▪ Private Debt In der Praxis weisen diese Formen folgende Qualifikationsmerkmale auf:
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▪ Die Gläubiger werden in Bezug auf das klassische Fremdkapital nachrangig behandelt. ▪ In Bezug auf das Eigenkapital erhalten diese jedoch eine vorrangige Behandlung. ▪ Durch das höhere Risiko wird eine höhere Vergütung verlangt. Diese setzt sich i. d. R. aus einer Zinskomponente und einem so genannten „Equity Kicker“ zusammen. ▪ Steuerlich werden solche Beteiligungen (mit Ausnahme Atypischer Beteiligungen) steuer- und handelsrechtlich als Betriebsaufwand behandelt. ▪ Die Kapitalhingabe ist normalerweise auf fünf bis zehn Jahre befristet.