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05.03.2014 | Social Media | Schwerpunkt | Online-Artikel

Moral ist mehr als eine PR-Masche

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Eine gute Geschäftsmoral sorgt für eine gute Reputation. Damit beides nicht reine Imagepflege ist, müssen Unternehmen verantwortliches Handeln intern verankern und nicht nur darüber sprechen.

Der NSA-Abhörskandal, die Affäre um den spendablen Limburger Bischof oder die Steueraffären von Uli Hoeneß und Alice Schwarzer haben die Diskussion über die Moral der Wirtschaft neu angefacht. Immer wieder sind es Skandale, die die Frage aufwerfen, was moralisches Handeln ist und wer die entsprechenden Werte definiert. Wie der aktuelle RAL Trendmonitor zeigt, sind es heute weder die Kirchen, noch Politik oder Wirtschaft, die als Vermittler und Hüter der Moral betrachtet werden. Das Problem: Einen gesellschaftlichen Ersatz für die einstigen Moral-Radare gibt es auch nicht. Im Zeiten des Social Webs glauben nur neun Prozent der Bevölkerung, dass Werte und Anstand heute vor allem von bzw. über Plattformen wie Facebook vermittelt werden können.

Moral und Wirtschaft, eine Illusion?

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Doch was heißt moralisches Verhalten im Geschäftsleben? Aus Verbrauchersicht formen das Miteinander im Unternehmen und die Verantwortung für die eigenen Mitarbeiter das moralische Bild eines Unternehmens sogar noch stärker als glaubwürdige "Corporate Social Responsibility (CSR)“-Aktivitäten“, heißt es im Excecutive Summary der RAL-Studie. Moralisch verantwortliches Verhalten müsse sich wie ein roter Faden durch das Unternehmen ziehen und nicht nur in der Außendarstellung zum Imagegewinn eingesetzt werden. Arbeitsbedingungen, Vertragstreue, Wertschätzung, Qualität und Verlässlichkeit sind dabei die Messgrößen. 80 Prozent der Verbraucher sind überzeugt, dass Unternehmen erst dann eine gute Geschäftsmoral haben, wenn sie diese Kriterien im Kleinen praktizieren, zum Beispiel beim Umgang mit den Mitarbeitern.

Moral stärkt Unternehmen im Markt

Moral wird damit zu einem wettbewerbstrategischen Faktor, urteilt auch Springer-Autor Peter Bendixen in dem Buchkapitel "Von der Moralität der praktischen Unternehmensführung". "Moralische Glaubwürdigkeit kann in Zeiten schwindenden Verbrauchervertrauens aufgrund zunehmender skandalöser Machenschaften von Händlern und Produzenten zu einem kulturellen Kapital werden, das auf lange Sicht zur stabilen Entwicklung eines Unternehmens beiträgt", schreibt er (Seite 109). Um diese Glaubwürdigkeit zu vermitteln reiche es jedoch nicht, in öffentlichen Verlautbarungen, die Selbstverpflichtung zu verantwortlichem unternerischem Handeln zu verkünden. Vielmehr sind Transparenz und Kommunikationsmaßnahmen erforderlich, wie sie Holgert Sievert in dem Buchkapitel "Sozialunternehmertum kommunizieren – Eine scheinbar unlösbare Aufgabe und wie sie dennoch gelingen kann."

Tipps für die Social Business-Kommunikation nach Sievert
  • Sozialunternehmerische Kommunikation funktioniert besser über Menschen als nur über Botschaften.

  • Komplexe ethische und soziale Botschaften müssen stark vereinfacht und verdichtet werden, um kommunizierbar für die Presse zu sein. Auf die gewünschte Differenzierung verzichten Sozialunternehmer besser.

  • Unternehmenskommunikation für Social Entrepreneurs ist umfassendes Bezugsgruppenmanagement.

  • Erfolgreiche Kommunikation für Sozial-Unternehmer ist möglich - und gelingt umso besser - je stärker sie als Bezugsgruppenmanagement verstanden wird.

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