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23.07.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Mitarbeiter via Handy gewinnen

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

3:30 Min. Lesedauer

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Unternehmen, die bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter besonders erfolgreich sind, setzen neben den klassischen Tools auf Social Media. Mobile Tools werden im Recruiting hingegen noch selten genutzt.

Ernst & Young, Bertelsmann, die Piepenbrock Unternehmensgruppe, Tchibo und die Schott AG sind die besten Recruiter 2014. Zum dritten Mal hat die österreichische Kommunikationsagentur GPK die Personalbeschaffung von Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unter die Lupe genommen. Die deutsche Stichprobe basiert einerseits auf dem „Welt Top-500"-Ranking und andererseits auf den 500 mitarbeiterstärksten Unternehmen Deutschlands. Unterrepräsentierte Branchen wurden um zusätzliche Arbeitgeber und die größten Institutionen des öffentlichen Dienstes erweitert. Untersucht wurden die Felder Recruiting-Präsenz, Online-Stellenanzeigen, Bewerber-Umgang und Bewerber-Feedback.

Social-Media-Recruiting steht noch am Anfang

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Die Studie zeigt, dass Unternehmen die neuen Kommunikationsmöglichkeiten für die Personalgewinnung erst langsam für sich entdecken. So nutzen zwar mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber Social Media, doch nur wenige schöpfen die gesamte Bandbreite aus. 38 Prozent  ziehen YouTube als zusätzlichen Recruiting-Kanal heran und 34 Prozent setzen auf Facebook. Xing wird von 32 Prozent der Unternehmen für Networking und Kontaktmanagement genutzt. Das Arbeitgeberbewertungsportal Kununu  und das Business-Netzwerk LinkedIn kommt bei 16 Prozent zum Einsatz, Google+ spielt mit einer Nutzung von weniger als fünf Prozent kaum eine Rolle.

Erfolgsfaktoren für die crossmediale Vernetzung

1. Tipp: Fokus

Überlegen Sie im Vorfeld genau, welchen Kanal Sie für was nutzen möchten. Es Option dabei ist, die Kanäle thematisch eng auszurichten und auf eine klare Zielgruppe zu fokussieren.

2. Tipp: Aktualität und Kontinuität

Nutzen Sie nur Kanäle, die Sie auf Dauer mit interessanten und nutzwertigen Inhalten bespielen können. Statische Social-Media-Kanäle sind kontraproduktiiv.

3. Tipp: Integration

Die Integrationsmöglichkeiten sind je nach Kanal unterschiedlich. Besonders gut mit anderen Kanälen und der eigenen Website vernetzen lassen sich Twitter und Youtube. Auch Arbeitgeberbewertungen, z. B. von Kununu, lassen sich gut bei Facebook oder in die eigene Karrierewebsite einbinden.

4. Tipp: Branding

Achten Sie auf ein einheitliches "Look & Feel" Ihrer Aktivitäten. Nur dann können sich kanalübergreifende Branding-Effekte einstellen.

5. Tipp: On- und Offline-Vernetzung

Zeigen Sie auf Ihren Seiten klar und übersichtlich, in welchen Kanälen Sie außerdem zu finden sind. Streuen Sie die Links auch im Text und auf den Unterseiten. Achten Sie auf einen einheitlichen Auftritt. Verlängern Sie Ihre Online-Präsenz auch in die Offline-Welt und schaffen Sie Mehrwerte.

Am effektivsten ist Social-Media in der crossmedialen Vernetzung. "Crossmediale Kampagnen verbinden bzw. verzahnen klassische und nicht klassische Ansätze miteinander. Ziel ist eine übergreifende Integration und eine Interaktion zwischen den Kanälen, aber eben auch eine kanalübergreifende Interaktion mit dem Nutzer bzw. dem umworbenen Bewerber", schreibt Springer-Autor Ralph Dannhäuser in seinem Beitrag "Crossmediale Vernetzung: der Turbo fürs Social Media Recruiting?"

Zukunftstrend Mobile Recruiting

Im Gegensatz dazu steckt Mobile Recruiting bei deutschen Arbeitgebern noch in den Kinderschuhen. Nur 20 Prozent der getesteten von GPK untersuchten Unternehmen und Institutionen stellen mobile Services für Bewerber und Bewerberinnen bereit. Zu ähnlichen Ergebnisse. kommt auch Tim Weitzel, Professor für Wirtschaftsinformatik und Dienstleistungen an der der Uni Bamberg. Im Interview mit Springer-Autor Ralph Dannhäuser stellt er fest, dass die Mehrheit der Unternehmen von einer Veränderung des Recruitings duch Mobile ausgeht. Bisher aber hat sich noch nicht viel getan. Laut der Bamberger Studienreihe Recruting-Trends bietet nur jedes 20.Unternehmen Apps zur Stellensuche an und nur jede 15. Firma hat seine Karriereseiten oder Stellenanzeigen für mobile Anwendungen optimiert. 18 Prozent der Unternehmen sind auf dem besten Wege, eindeutiges Potenzial zu verschenken und den Trend zu verschlafen, da sie Mobile Recruiting keine Relevanz beimessen, so das Fazit der Studienmacher.

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