Psychophysiologische Messmethoden

Genauer gesagt gehen Schweißdrüsen durch drei Hautschichten: die Subdermis, die Dermis und die Epidermis. Der Schweiß, der nach der Epidermis auf die Hautoberfläche tritt, wird in der Subdermis produziert (Dawson et al. 2007; Potter & Bolls 2012)

Apokrinen Schweißdrüsen wird in der Regel eine olfaktorische Signalfunktion zugesprochen (Dawson et al., 2007).

Von der ergotropen unterscheiden wir die trophotrope Wirkung, die in der Regel mit der Aktivität des Parasympathikus, also mit der Regeneration des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven, in Verbindung gebracht wird (Vossel & Zimmer 1998).

Häufig findet man in der Literatur auch die Bezeichnung μMho oder μSiemens. Vor allem diese Größe wird heute in (medien-)psychologischen Studien erhoben, da diese mit erhöhter Aktivität der Schweißdrüsen linear ansteigt (vgl. Fowles et al. 1981).

SCL-Werte und NS-SCRs weisen einen gemeinsamen Varianzanteil von 40-60 Prozent auf (Vossel & Zimmer 1998).

Diese recht technische Bezeichnung dürfte jedem Laien bekannt sein: Die R-Zacke ist der signifikante „Ausschlag nach oben“ der Herzlinie, dessen Ausbleiben (gern auch mit einem Ton illustriert) in einschlägigen Krankenhausserien das tragische Ableben des Protagonisten anzeigt.

Die HR (Schläge pro Minute) lässt sich aus dem IBI (in msec) mit folgender Formel berechnen: 60 000/ IBI = HR. Diese Umrechnung stellt allerdings eine non-lineare Transformation dar.

Beim Einatmen erhöht sich die HR und beim Ausatmen nimmt sie ab.

Die TWA nimmt mit der Zunahme des sympathischen Einflusses ab.

Zusätzlich wird noch die sog. Schreckreaktion (engl. startle response) unterschieden, die ebenfalls mit einer phasisch erhöhten HR einhergeht und die vor allem bei sehr plötzlichen aversiven Reizen eintritt.

Neben elektrophysiologischen Messungen der Gesichtsmuskulatur existiert noch eine zweite Art der Erfassung emotionaler Ausdrücke: das Facial Action Coding System (FACS) bzw. die speziell für emotionalen Ausdruck entwickelte Kurzform Emotional Facial Action Coding System (EMFACS) (Ekman & Rosenberg 1997). Dabei wird das Gesicht in sog. Action Units eingeteilt, deren Kontraktion oder Entspannung von ausgebildeten Codiererenden im Zeitverlauf erfasst wird. Sie werden zu action descriptors (AD) zusammengefasst, die dann jeweils eine inhaltliche Bedeutung haben. Mit Hilfe des EMFACS lassen sich diskrete Emotionen wie Wut, Freude oder Angst erfassen und nicht „nur“ die Valenz. Der Vorteil elektromyographischer Messungen gegenüber EMFACS-Codierungen besteht mittlerweile in der weitaus grösseren Sensitivität (Tassinary & Cacioppo 2007).

Obwohl im menschlichen Gesicht 26 Muskeln zu finden sind, haben sich elektromyographische Studien fast ausschliesslich auf diese Muskelpaare konzentriert (Potter & Bolls 2012).

Als Noise werden alle nicht gewollten Daten bezeichnet. Noise-Quellen können etwa Augenliderbewegungen, Herzaktivität oder externe Stromquellen sein (Fridlund &Cacioppo 1986).

In der Forschungsliteratur findet man ganz unterschiedliche Angaben dazu, welche Frequenzen herauszufiltern sind. Van Boxtel (2001) empfiehlt einen High-Pass-Filter zwischen 15-25 Hz und einen Low-Pass Filter zwischen 400-500 Hz.

Synonym wird auch von Smoothing gesprochen (etwa in Potter & Bolls 2012).

Damit kann ein „echtes“ Lächeln von einem sog. Duchenne-Lächeln unterschieden werden (Potter & Bolls 2012).

Vom Spontan-EEG werden sog. ereignisbezogene Potenziale (engl. event-related potentials, ERPs; Fabiani, Gratton & Coles 2007) unterschieden. Diese treten als Reaktion auf signifikante Stimulationen im Millisekundenbereich auf. Sie finden aufgrund ihrer Kurzfristigkeit in der Kommunikationswissenschaft kaum Anwendung.

Vor allem Bewegungen von Muskelpartien, die für die Bewegung der Augen zuständig sind, werden im Rahmen eines sog. Elektrookulogramms (EOG) aufgezeichnet und anschließend kontrolliert, da diese zu unerwünschten Signalen - zu sog. Augenbewegungsartefakten - bei EEG-Messungen führen (vgl. Davidson et al. 2007).