2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Real Life Formate
verfasst von : Lothar Mikos
Erschienen in: Handbuch Medienethik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Fernsehsendungen geraten immer wieder in den Fokus moralischer Debatten und bilden Objekte, an denen Wertediskussionen geführt werden. Seit der Einführung des dualen Rundfunksystems Mitte der 1980er Jahre in Deutschland und der durch die Zulassung von privat-kommerziellen Fernsehveranstaltern eingetretenen Vervielfachung und Ausdifferenzierung von Fernsehsendern haben diese Debatten zugenommen. In der Vielfalt der Sender und Programme muss um die Aufmerksamkeit des Publikums gebuhlt werden – und Aufmerksamkeit lässt sich immer noch durch einen kalkulierten Tabubruch erzielen. Skandale, ob kalkuliert oder nicht, hat es in der Geschichte des Fernsehens – auch des öffentlich-rechtlichen – reichlich gegeben (vgl. die Beiträge in Gerhards/Borg/Lambert 2005 und in Tenscher/Schicha 2002). Der kalkulierte Tabubruch ist umso erfolgreicher, je mehr er auf die mit Ängsten verbundenen moralischen Fallen baut, in die das Publikum, zu dem auch Journalisten, Politiker und Vertreter der Medienaufsicht gehören, tappen kann.