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13.10.2022 | Schadensversicherung | Nachricht | Online-Artikel

GDV korrigiert D&O-Schadenquoten in der Statistik

verfasst von: Meris Neininger

2 Min. Lesedauer

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Die Versicherungswirtschaft hat für die Jahre 2017 bis 2021 die Zahlen zur Manager-Haftpflichtversicherung korrigiert. Die vom GDV für diesen Zeitraum gemeldeten Schadenquoten waren zu hoch. Als Grund nennt der Verband falsche Angaben eines Mitgliedsunternehmens.

Der Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatte für den Zeitraum von 2017 bis 2021 falsche Zahlen zu Leistungen der Versicherer im Segement Directors-and-Officers-Versicherungen (D&O) in seiner Statistik. Deshalb sei die Schadenquote nach Abwicklung für diese Jahre zu hoch ausgewiesen worden. Der Grund seien fehlerhafte Meldungen eines Mitgliedsunternehmens an den Verband gewesen. 

Den jetzt korrigierten Zahlen zufolge lag die D&O-Schadenquote nach Abwicklung in dem genannten Zeitraum zwischen 73 und 99 Prozent. In den Jahren 2017, 2018 und 2020 dürften die Unternehmen unter Berücksichtigung marktüblicher Kosten Verluste, 2019 und 2021 hingegen Gewinne gemacht haben. Für das Jahr 2021 stehen Beitragseinnahmen in Höhe von 401 Millionen Euro Leistungen von 186 Millionen Euro gegenüber. Die Schadenquote nach Abwicklung betrug 41 Prozent (Vorjahr: 87 Prozent). Dabei stiegen die Beitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahr mit 21 Prozent deutlich stärker als die Leistungen (plus zwei Prozent). 

Zusätzliche Plausibilitätschecks eingeführt 

Der GDV überprüft seine Statistiken durch Plausibilitätschecks. So konnte der Fehler entdeckt und korrigiert werden. Zur weiteren Verbesserung der D&O-Statistik und um eventuelle Fehler künftig früher zu erkennen und zu vermeiden, hat der Verband nun zusätzliche Kontrollen eingeführt. Dazu fragt der GDV ab sofort zwei zusätzliche Kenngrößen bei seinen Mitgliedsunternehmen ab. Irrtümlich falsche Angaben zu Leistungen und Abwicklungsergebnissen in der Manager-Haftpflichtversicherung können damit noch besser erkannt werden.  

Die Fallzahlen in der D&O-Versicherung waren in den vergangenen Jahren rückläufig. Allerdings haben sich die Schäden im Durchschnitt aber deutlich verteuert: So regulierten die Versicherer 2017 noch rund 5.900 Fälle und zahlten dafür im Schnitt rund 30.000 Euro, kosteten im vergangenen Jahr rund 2.300 Schäden jeweils fast 81.000 Euro. 

Insolvenz als Schadenfall

Insbesondere nach Insolvenzen sind Managerinnen und Manager regelmäßig mit sehr hohen Schadensersatzansprüchen konfrontiert: Laut einer Analyse des Verbandes aus dem Jahr 2020 von 368 D&O-Schadenfällen nach Insolvenzen sollen die Verantwortlichen im Schnitt für fast sieben Millionen Euro aus ihrem Privatvermögen geradestehen. 

Am Ende erweist sich in den teuren und langen Prozessen ein Großteil der Forderungen als unberechtigt: Für ein Drittel der vom GDV untersuchten Insolvenzen mussten die Führungskräfte überhaupt nicht haften, in keinem einzigen Fall musste die Forderung in voller Höhe bezahlt werden. Im Schnitt waren die Manager stattdessen zu Schadensersatz in Höhe von rund 140.000 Euro verpflichtet, also lediglich zwei Prozent der ursprünglichen Forderung. 

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Insolvenzrecht

Quelle:
Wirtschaftsprivatrecht

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