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09.10.2014 | Marketing + Vertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Sieben steile Zukunftsthesen zu Medien und Werbung

verfasst von: Annette Speck

3 Min. Lesedauer

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Der globale Umsatz der Zeitungsbranche wird einer Studie zufolge zwar ab 2015 erstmals wieder steigen, aber es gilt: digital first. Auch Springer-Autor Thomas Koch hat eine Vision von der Medien- und Werbezukunft.

Die Zeit der massiven Einbußen in der weltweiten Zeitungsbranche scheint zuende zu gehen. Erstmals seit langem sei ab dem nächsten Jahr bis 2018 jährlich ein minimales globales Umsatzplus von 0,1 Prozent  zu erwarten. Das prognostiziert die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC) in ihrem Global entertainment and media outlook 2014-2018. Dabei unterscheidet sich die Entwicklung regional allerdings stark.

Steigende Zeitungsnachfrage contra Abwanderung zu Digitalmedien

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So werden die Erlöse der Zeitungsbranche im asiatisch-pazifischen Raum sowie Lateinamerika aufgrund der großen Nachfrage durch Konsumenten und Werbetreibende in den nächsten drei Jahren deutlich wachsen. Dagegen ist im nordamerikanischen und westeuropäischen Zeitungsmarkt durch die Abwanderung von Werbung und Lesern zu digitalen Medien mit sinkenden Umsätzen zu rechnen.

Angleichung der Vertriebs- und Werbeerlöse

Darüber hinaus sagen die PwC-Analysten den Zeitungsverlagen eine Angleichung der Vertriebs- und Werbeerlöse bis 2018 voraus. Trotz deutlicher Zunahme digitaler Zeitungen werden deren Vertriebserlöse jedoch auch im Jahr 2018 erst acht Prozent der gesamten globalen Vertriebserlöse ausmachen. Die Anzeigenerlöse aus digitaler Werbung werden zwar weiterhin steigen, aber weniger stark als bislang. "Digital first" wird in jedem Fall zur Norm für Zeitungsmacher.

Aus ihrer Studie leiten die Unternehmensberater folgende Ratschläge an die Zeitungsbranche ab:

  • Stärkeres Bemühen um neue digitale Erlösquellen

  • Übernahme neuer Werbetechnologien

  • Verbesserung der Nutzungsmessungen

  • Entwicklung neuer Content-Marketing- und Zahlungssysteme

Werbung, die Spaß macht und respektiert wird

Unabhängig von den aktuellen Erkenntnissen der PwC-Analyse - und dennoch dazu passend - treibt auch den Springer-Autor Thomas Koch die Frage um, wie die Digitalisierung das Nutzungsverhalten, die Medien und die Werbung weiter verändern wird. In dem Beitrag "Sieben Thesen zur Zukunft von Medien und Werbung" bringt der Werbe- und Media-Experte seine Vision von der Medien- und Werbewelt im Jahr 2020 auf den Punkt: Eine Welt, in der Werbung die Menschen wieder mehr anspricht, Nutzen bringt, Spaß macht und respektiert wird.

Thomas Kochs sieben Thesen zur Medien- und Werbewelt im Jahr 2020

Fernsehen
  • Kaum noch Sender mit festem Programmablauf, dafür unzählige TV-Mediatheken und Pay-TVs

  • Gemeinsames Fernsehen via Social Media

  • Media-Agenturen buchen ausgewählte Sendungen, zeitunabhängig und kanalübergreifend

  • In werbefinanzierten Mediatheken stimmen die Zuschauer ab, welche Werbefilme sie sehen wollen

Hörfunk
  • Hörer hören nicht mehr Sender, sondern Programm, das sie sich digital nach ihren Präferenzen zusammenstellen

  • Mediaplaner buchen statt Sendern zielgruppenspezifische Programme

Print
  • Print-Content wird meist auf Tablets, eBooks und neuartigen, großen "Digitalfolien" genutzt

  • Unabhängige Redaktionsbüros haben Großverlage abgelöst

  • Digitaler Print-Content wird im Abo bezogen; auch Ausdrucke können gekauft werden

  • Wochenzeitungen und Special-Interest-Magazine sind sehr gefragt

  • Printmedien werden insbesondere am Wochenende und von gebildeten Verbrauchern genutzt

Out of Home
  • Paradigmenwechsel von digitalisierten Allzeit-Geflimmer-Plakatflächen zurück zu stehenden Bildern

Online
  • Proteste gegen Online-Stalking durch Targeting und Klickrückgänge führen zu Besinnung der Branche auf ihre Big Data-Verantwortung

  • Kreation neuer Storytelling-/Content-Formate für die Werbung

Social Media
  • Social Media als eines der größten Werbemedien wächst stetig weiter

  • Zahlreiche neue Networks mit unterschiedlichsten Communities

  • Social Media-Kommunikation und Content Marketing hat in Agenturen und Kommunikationsabteilungen immens an Bedeutung gewonnen

Werbe-/Media-

Agenturen

  • Konzeptentwicklung in und für Zielgruppen statt in und für Medien

  • Ablösung der weltweiten Agentur-Networks durch neue Vielfalt von Werbern, die Crowdsourcing als Stilmittel nutzen

  • Entwicklung individueller Zielgruppenpakete, Automation nur zur Bewältigung der Datenflut

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