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18.07.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

"Drive C2X"-Feldtest zeigt Potenzial des vernetzten Fahrens

verfasst von: Angelina Hofacker

2:30 Min. Lesedauer

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Allein durch den flächendeckenden Einbau eines Verkehrszeichenassistenten könnten im Durchschnitt 13 Prozent aller Verkehrsunfälle vermieden werden. Das zeigen Feldtests des europäischen Forschungsprojekts Drive C2X.

Im Projekt Drive C2X ist das vernetzte Fahren erstmalig umfassend auf europäischer Ebene in Feldtests untersucht worden. Die Testergebnisse des von der Europäischen Union kofinanzierten und von Daimler koordinierten Projekts sollen die Grundlage für die europaweite Einführung dieser Technik liefern. Deshalb wurde auch eine Europäische Harmonisierung und Normung der Kommunikationssysteme mit Blick auf eine zukünftige Markteinführung untersucht.

Alltagstauglichkeit bestätigt

Die Car-toX-Technik testeten in den vergangenen Monaten mehr als 750 Autofahrer in Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden und Deutschland verschiedene Anwendungen, wie etwa die Verkehrsschilderwarnung oder den Ampelphasenassistenten.

"Die Technologie der Car-to-X-Kommunikation hat im Feldversuch sowohl unter Alltagsbedingungen als auch im Simulationslabor unter Extrembedingungen ihre Tauglichkeit bewiesen", betonte Dr. Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf der Abschlussveranstaltung des dreijährigen Projekts, die am 16. Juli in Berlin stattfand.

Mit der Car-to-X-Technik können Verkehrssicherheit und Effizienz gesteigert sowie die Emissionen gesenkt werden, so die Ergebnisse des europäischen Feldversuchs. Die Untersuchungen zeigten überdies eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern, wie die Projektverantwortlichen mitteilen. Ein weiteres wichtiges Untersuchungsergebnis ist, das in den Tests alle Fahrer wie erwartet auf die Informationen und Warnungen des Systems reagierten.

Verkehrszeichen- und Wetterwarnung bieten besonders hohes Potenzial

Nach Aussage der Projektpartner wiesen die Funktionen Verkehrszeichenassistent beziehungsweise -warnung (IVS) und Wetterwarnung (WW) das größte Potenzial zur Vermeidung schwerer Unfälle auf. Hochgerechnet auf eine theoretische Ausstattungsquote von 100 Prozent könnte schon die Funktion Verkehrszeichenassistent/-warnung im Durchschnitt 13 Prozent aller Verkehrsunfälle vermeiden, erklären die Experten. Die Funktion Wetterwarnung würde zu 5 Prozent weniger Verletzten im Straßenverkehr führen, so der vorgestellte Forschungsbericht.

Die Nachfrage nach entsprechenden Diensten sei bereits jetzt ausgesprochen hoch. "Wir gehen davon aus, dass mit wachsender Durchdringung der Flotten immer mehr Funktionen nutzbar sein werden - gerade was Sicherheit, Komfort, Effizienz und Verkehrsfluss angeht", so Eichhorn. Voraussetzung dafür sei ein einheitlicher Standard der Infrastruktur und eine breite Markteinführung der fahrzeugseitigen Komponenten.

Im Projekt "simTD - Sichere Intelligente Mobilität Testfeld Deutschland", wurde bereits 2012 die Alltagstauglichkeit kooperativer Systeme auf Autobahnen, Bundesstraßen und städtischen Routen in und um Frankfurt am Main erstmalig unter realen Bedingungen getestet. Im europäischen Feldversuch fand nun das Drive-C2X-Projekt seinen Abschluss.

Das Drive-C2X-Forschungsprojekt startete im Januar 2011. Beteiligt waren insgesamt 34 Projektpartner, darunter Automobilhersteller, Zulieferer, Forschungsinstitute und Betreiber von Verkehrsstraßen. Finanziert wurde das Projekt von Europäischen Kommission mit einer Summe von 12.400.000 Euro, Unterstützung gab es außerdem vom European Council for Automotive R&D (EUCAR)  und dem Car2Car Communication Consortium.

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