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27.07.2023 | Batterie | Schwerpunkt | Online-Artikel

EU-Batteriepass soll Kreislaufwirtschaft stärken

verfasst von: Frank Urbansky

2 Min. Lesedauer

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Bisher ist das Problem des Recyclings von Lithium-Ionen-Batterien kaum gelöst. Der Leitfaden zum EU-Batteriepass soll hier Abhilfe schaffen. Er umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Stromspeichern.

Eine einheitliche europäische Richtlinie, wie mit ausgedienten Batterien etwa aus der Elektromobilität oder aus Heimspeichern in Zukunft umgegangen werden muss, ist schon lange überfällig: "[D]er Batteriepass [soll] auch die vorgelagerte Entscheidung der zu ergreifenden EOL-Strategie (hier Umwidmung, Wiederinstandsetzung oder Wiederverwertung) unterstützen", beschreiben die Springer-Vieweg-Autoren Sebastian Bräuer und Alexander Stieger in ihrem Buchkapitel End-of-Life-Strategien für Traktionsbatterien auf Seite 76 die wesentlichen Funktionen einer solchen Verordnung.

Empfehlung der Redaktion

2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

End-of-Life-Strategien für Traktionsbatterien

Traktionsbatterien kommen in Elektrofahrzeugen in unterschiedlichen Formen und Größen vor und unterscheiden sich etwa entsprechend ihres Einsatzes in vollelektrischen Fahrzeugen, Plugin‐Hybrid‐Fahrzeugen und Hybrid‐Fahrzeugen.

Nun hat ein Konsortium aus elf internationalen Organisationen aus Industrie, Technologie, Wissenschaft und Gesellschaft den ersten öffentlich zugänglichen Leitfaden für den EU-Batteriepass veröffentlicht. Das über 200 Seiten starke Werk soll die Umsetzung des Batteriepasses gemäß der neuen EU-Batterieverordnung unterstützen und dabei sowohl die industrielle Machbarkeit als auch die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile eines digitalen Produktpasses gewährleisten.

Komplette Wertschöpfungskette abgebildet

Der Leitfaden richtet sich an alle Organisationen, die für die Implementierung des Batteriepasses verantwortlich sind, aber auch an alle anderen Teilnehmer entlang der Batterie-Wertschöpfungskette. Er bietet eine Anleitung, wie die Anforderungen der Batterieverordnung erfüllt werden können und wie mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ermöglicht werden können.

Zudem beleuchtet er Unklarheiten und Unstimmigkeiten des Gesetzestextes und stellt sicher, dass ein angemessener Ausgleich zwischen Nachhaltigkeitszielen und industrieller Umsetzbarkeit gewährleistet ist. Weitere rechtliche Rahmenbedingungen wie die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte werden untersucht, um Potenziale zur Harmonisierung mit anderen Gesetzgebungen aufzuzeigen. Darüber hinaus schlägt der Leitfaden zusätzliche wertschöpfende Aspekte vor, die über den verbindlichen Regelungsbereich hinausgehen und eine stärkere Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ermöglichen sollen.

Erstmals Cradle-to-Cradle für Batterien

Ergänzt wird der Leitfaden durch zwei weitere Dokumente: eine Liste von Datenattributen für den Batteriepass sowie Regeln zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks entlang des Lebenszyklus der Batterie. Die Kombination beider Dokumente stellt das erste "Cradle-to-Grave Product Carbon Footprint Rulebook" dar.

Das Konsortium selbst betont, dass digitale Batteriepässe für die Reduzierung der umweltschädlichen Auswirkungen der Batterieherstellung, die Steigerung der Ressourceneffizienz und die Gewährleistung der Einhaltung von Menschenrechtsstandards sorgen können.

Dabei definiert der Batteriepass strenge Standards, die auch im politischen Prozess nicht aufgeweicht wurden. "In der Verhandlungsposition des Rates werden die Grundlagen des ursprünglichen Kommissionsvorschlags beibehalten und gestärkt, darunter der 'Batteriepass', strenge Beschränkungen für gefährliche Stoffe, ein CO2-Fußabdruck für Batterien und eine erweiterte Herstellerverantwortung", beschreibt das Springer-Gabler-Autorin Katharina Reuter in ihrem Buchkapitel Green Deal: Neuausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft in der EU auf Seite 68.

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