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16.01.2019 | Betriebsstoffe | Fragen + Antworten | Online-Artikel

Fragen und Antworten zum Biodiesel-Kraftstoff Care

verfasst von: Patrick Schäfer

2 Min. Lesedauer

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Bosch testet den Biodiesel Care. Der regenerative Dieselkraftstoff wird überwiegend aus Rest- und Abfallstoffen erzeugt. Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zu Care.

Seit Anfang November 2018 nutzt die Geschäftsführung von Bosch den Biodiesel Care in ihren Diesel-Fahrzeugen. Vertrieben wird Care durch das Handelsunternehmen Toolfuel.

Der erste Schritt zur Minderung der CO2-Emissionen ist die Substitution mineralölbasierter Kraftstoffe durch Biokraftstoffe", heißt es im Artikel "CO2-neutrale Mobilität Potenziale von alternativen Kraftstoffen und Elektrifizierung bei Off-Highway-Anwendungen" in der MTZ 11/2018.

Der aus Rest- und Abfallstoffen erzeugte Kraftstoff soll den CO2-Ausstoß der damit betankten Fahrzeuge um rund zwei Drittel reduzieren können. 

Woraus besteht Care-Diesel?

Care-Diesel wird laut Bosch überwiegend aus Rest- und Abfallstoffen sowie Altspeiseölen und Fettresten hergestellt. Der zu 100 Prozent regenerative Kraftstoff enthält keinen herkömmlichen, also fossilen, Dieselkraftstoff. Derzeit werden Biokraftstoffe nur beigemischt – beim Diesel bis zu sieben Prozent und bei Benzin fünf bis zehn Prozent. Hergestellt wird der Biodiesel Care von dem finnischen Mineralölunternehmen und Biokraftstoffhersteller Neste. Die Bezeichnung Care steht für CO2-Reduction (CO2-Reduzierung), Arctic Grade (Kältebeständigkeit), Renewable (Erneuerbarkeit), Emission Reduction (Emissionsreduzierung).

Warum reduziert sich der CO2-Ausstoß um rund 65 Prozent?

Der Vorteil errechnet sich dadurch, dass bei der Verwendung von Abfallstoffen nur die CO2-Emissionen berücksichtigt werden, die bei der Umwandlung der Abfallstoffe in Kraftstoff entstehen. Die Abfallstoffe selbst werden als CO2-neutral angesehen, da sie bereits vorhanden sind.

Welche Fahrzeuge können mit Care-Diesel betankt werden?

Der paraffinische Kraftstoff Care weist im Vergleich zu herkömmlichem Dieselkraftstoff eine etwas niedrigere Dichte und höhere Zündwilligkeit auf und erfüllt im Gegensatz zu herkömmlichem Dieselkraftstoff die Norm EN 15490. Es können also nur Fahrzeuge Care tanken, die vom Hersteller dafür freigegeben wurden. Neben der Komponentenverträglichkeit spielt dabei möglicherweise die bei der Verbrennung auftretende Erhöhung des Spitzendrucks eine Rolle.

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Wann startet der Care-Diesel in die Serienproduktion?

Da bislang nicht die erforderlichen Mengen produziert wurden, kann Care-Diesel derzeit nicht an herkömmlichen Tankstellen ausgegeben werden. Hinzu kommt, dass viele Staaten die Abgabe von Kraftstoff an öffentlichen Tankstellen in ihrer nationalen Gesetzgebung regeln. Vielfach ist die Norm EN 15940 noch nicht in die entsprechenden Regelwerke aufgenommen worden. Das gilt auch für Deutschland. 

Was würde der Liter Care-Diesel an der Zapfsäule kosten?

Herstellungsbedingt ist davon auszugehen, dass ein Liter Care-Diesel etwas mehr kosten wird als herkömmlicher Dieselkraftstoff. 

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