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07.03.2013 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie in der Wissensgesellschaft gearbeitet wird

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Die Yahoo-Chefin Marissa Mayer ordnet an, dass ihre Kollegen künftig wieder im Büro erscheinen sollen. Merkwürdig, denn die Arbeit von zu Hause gilt als besonders produktiv. Liquid Work nennt der Autor Michael Wieden die Form des Schaffens, bei der geschäftliche und private Dinge verschwimmen.

Marissa Mayer ist immer wieder für Überraschungen gut. Die Yahoo-Chefin bürstet gerne gegen den Strich, greift zu unkonventionellen Maßnahmen, um den angeschlagenen Internetkonzernzu sanieren. Die Arbeit im Home-Office sei künftig nicht mehr erwünscht, Kollegen möchten doch bitte wieder im Büro erscheinen, ordnete Mayer jüngst an. Begründung: „Einige der besten Entscheidungen und Erkenntnisse erwachsen aus Gesprächen auf dem Flur oder in der Cafeteria.“

Mit diesem Aufruf stellt sich Mayer voll gegen den Trend und so erstaunt die Anordnung viele Beobachter. Denn die Arbeit von zu Hause gilt gemeinhin sogar als produktiver als der Job im Büro – wobei diese Aussage natürlich nicht für jede Tätigkeit stimmt. Untersuchungen von Unternehmensberatungen oder der US-Universität Stanford haben demnach gezeigt, dass Heimarbeiter seltener Pausen machen, weniger krank werden und insgesamt zufriedener mit ihrer Arbeit sind.

Arbeit im "liquid workspace"

Liquid Work nennt der Autor Michael Wieden diese Form des Schaffens, bei der geschäftliche und private Dinge ineinander übergehen und so verschwimmen. Die Arbeitnehmer koordinieren und planen die Übergänge, sie werden mit zunehmender Freiheit sich selbst überlassen. Die Aufgabe der Unternehmen ist es dann, den Arbeitnehmern die richtigen Werkzeuge für das optimale mobile Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen – einen „liquid workspace“. Die Arbeit, so Wieden, richtet sich in einer Wissensgesellschaft nicht mehr nach dem Umfeld, sondern das Umfeld nach der Arbeit.

Der Autor versteht unter dem Begriff Liquid Work allerdings wesentlich mehr als nur mobiles Arbeiten. Er betrachtet den Ansatz ganzheitlich – „Leben und Arbeit“ bezogen auf den Mensch und auf die nachhaltige Wirkung, die diese Arbeitsform auf die Umwelt hat. „Liquid Work hält wach, es führt zu einem ständigen Hinterfragen von Prozessen und Zuständen, und somit zu einer gewaltigen Beschleunigung von Innovationsprozessen“, schreibt Wieden.

Fazit: Das Buch von Michael Wieden passt genau in die Diskussion um den Fachkräftemangel und die Wissensgesellschaft, liefert einen interessanten Denkansatz. Auch die Yahoo-Chefin Marissa Mayer sollte überlegen, ob ihre jüngste Anordnung tatsächlich richtig und nicht einfach nur rückschrittlich ist.

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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Wissensgesellschaft

Quelle:
Liquid Work

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