Öffentliche Beschaffungen haben eine große wirtschaftliche Bedeutung. Wie Kommunen zukünftig umweltfreundlich und fair gehandelte Produkte bei Ausschreibungen berücksichtigen können, erklärt ein neuer Leitfaden.
Laut EU-Kommission lag das Beschaffungsvolumen öffentlicher Auftraggeber in Deutschland im Jahr 2010 bei rund 480 Milliarden Euro. Bei der Vergabe können bereits Anforderungen an nachhaltige Produkte und Dienstleistungen formuliert werden. Konkrete Hinweise hierzu gibt der Leitfaden "Nachhaltige Beschaffung konkret - Arbeitshilfe für den umweltfreundlichen und sozialverträglichen Einkauf in Kommunen". Der Leitfaden ist Teil der kommunalen Initiative Nachhaltigkeit des Landes Baden Württemberg und wurde vom Öko-Institut e.V. erstellt.
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"Ob Bürobedarf, Baumaterialien oder Kantinenbetrieb – der Einstieg in die nachhaltige Beschaffung ist leicht", macht Jens Gröger, Projektleiter am Öko-Institut, Mut. Im Rahmen des Projektes werden konkrete Wegweiser für die Produktgruppen Papier, Reinigungsdienstleistungen, Arbeitskleidung, Natursteine und Sportbälle mit detaillierten Kriterien für die nachhaltige Ausschreibung vorgestellt und grundsätzliche Empfehlungen für die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien gegeben.
Beispiele aus der Praxis
Mit der exzellenten öffentlichen Beschaffung befassen sich Michael Eßig, Martina Jungclaus, Felix-Sebastian Scholzen und Thu Ha Vu Thi im gleichnamigen Buch. Die Springer-Autoren stellen Idee und Konzeption, das Vergaberecht als Regulierungsrahmen und Erfolgsbeispiele vor. Als besondere Beispiel werden der Einkauf bei der Bundeswehr, Vergabe- und Beschaffungsprozesse bei der Stadtverwaltung Dortmund und der elektronische Einkauf der Bundesagentur für Arbeit im Detail beleuchtet.