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23.04.2015 | Erneuerbare Energien | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wettervorhersage für Offshore-Projekte

verfasst von: Sabine Voith

2 Min. Lesedauer

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Mit einer vom Fraunhofer IWES neu entwickelten Software erhalten alle an Offshore-Projekten Beteiligten Unterstützung bei der wetterdatenbasierten Planung, Validierung und Bewertung von Windkraftanlagen auf See.

Offshore-Tätigkeiten setzen eine gute Planung voraus. Wetterrisiken können beispielsweise die Zugänglichkeit zur Baustelle erschweren oder verhindern. Dadurch entstehende Projektverzögerungen können Zusatzkosten verursachen, die die Rentabilität der Projekte gefährden. Um die lokalen Wetter- und Rahmenbedingungen in der Kosten-, Termin- und Qualitätsplanung zu berücksichtigen, wurde am Fraunhofer IWES das Software-Tool COAST, Comprehensive Offshore Analysis and Simulation Tool, entwickelt.

Akteure von Offshore-Projekten müssen planen

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Die Herausforderungen bei Bau und Betrieb von Offshore-Windparks sind vielfältig:

  • Planer prüfen ihre Terminpläne auf Realisierbarkeit;
  • Logistiker und Installateure optimieren den Einsatzplan ihrer Schiffe;
  • Betreiber planen Wartungsaufgaben;
  • Investoren und Banken validieren Finanzmodelle;
  • Versicherer gestalten Schutzkonzepte für Wetterrisiken oder Deckungssummen;
  • Juristen und Betriebswirte vereinbaren Zahlungspläne.

Mit der neu entwickelten Software erhalten diese Akteure weitreichende Unterstützung bei Planung, Validierung und Bewertung. Wie der Aufbau eines tragfähigen, strategischen und operativ unterstützenden Controllings die Kostenreduktion von Offshore-Projekten ermöglicht, beschreibt Springer-Autor Carsten Lau im Buchkapitel "Steigende Bedeutung und Rolle der Logistik und des Projektmanagements in Offshore-Windprojekten" .

Das Wetter simulieren

In der WaTSS, Weather Time Series Scheduling, -Methode wird der Ablauf von Offshore-Aktivitäten mit ihren Wetterrestriktionen simuliert. Dabei werden langjährige Wetterzeitreihen zugrunde gelegt. Die Simulationsergebnisse werden statistisch ausgewertet. Die Vorgänge werden durch Terminpläne definiert und können mit gängigen Planungstools entworfen werden.

Auch lokale Bedingungen und Wettergrenzen werden berücksichtigt. "Damit können neben Mess- oder Modelldaten-Zeitreihen, zum Beispiel Wind, Wellenhöhen und beliebige andere zeitliche Restriktionen wie Schleusenzeiten, Tidenfenster oder Wasserstände in der Analyse berücksichtigt werden", erklärt Projektmanager Dr. Marcel Wiggert.

Schwachstellen vorhersehen

Mit den ausgewerteten Simulationsergebnissen werden die Projektdauer und ihre Verteilung ermittelt. Die COAST-Software ermöglicht den Vergleich verschiedener Konzepte und Varianten des Planungsablaufs hinsichtlich der Wetterrisiken. Mithilfe von Sensitivitäts- und Szenario- Analysen lassen sich Projektpläne optimieren. Schwachpunkte und Flaschenhälse einzelner Aktivitäten werden offensichtlich. Das Projekt wurde gemeinsam mit den Wirtschaftspartnern Bugsier, DWD, Hochtief, Munich Re und WindMW realisiert.

Wie wichtig eine wetterbasierte Planung für die Betriebsphase ist, stellt Springer-Autor Erich Hau im Buchkapitel "Windverhältnisse" dar. Er spricht sich neben der Nutzung der langjährigen Winddaten für die Auswertung von Daten von vorhandenen Windkraftanlagen aus.

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