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03.07.2015 | Baukonstruktion | Schwerpunkt | Online-Artikel

Das Haus im Haus

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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Einen Neubau in eine historische Scheune hineinzubauen, das war die Idee einer Familie im sächsischen Frankenthal. So entstand ein äußerst variables Haus im Haus, das nun mit dem 1. Preis des „KfW Awards Bauen und Wohnen 2015“ ausgezeichnet wurde.

Von außen ist im Grunde nur eine alte Scheune zu sehen, an den einstigen Zugängen befinden sich auch noch immer die großen Tore. Doch in den etwa um 1900 errichteten Bau hat sich eine Familie in Frankenthal bei Dresden einen Neubau gesetzt.

Die sechs Meter hohe Scheue selbst hat eine Grundfläche von 550 Quadratmetern, das neue Haus darin eine Wohnfläche von 150 Quadratmetern. Die Bauherren bauten in das historische Holzgerüst Gipskartonwände und Decken ein. Zugemauerte Fenster in der „Hülle“ wurden geöffnet und dienen heute wieder dem natürlichen Lichteinfall. Nur das Dach der alten Scheune wurde erneuert und gedämmt, Putzschäden in der Fassade wurden ausgebessert.

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Aufgrund der Tatsache, dass das neue Haus das alte bei Weitem nicht ausfüllt, entstanden zahlreiche weitere Nutzungsmöglichkeiten: ein Trockenraum für Wäsche, zusätzliche Spielbereiche für die Kinder oder Lagermöglichkeiten für Holz, das für den Zusatzofen in dem Bereich geschützt gestapelt werden kann.

Außerdem kann der noch freie Raum und den Neubau bei Bedarf auch mit weiteren Zimmern ausgebaut werden, das Haus erweitert werden – je nachdem, wie sich die Bedürfnisse der Familie entwickeln. Auch ein Rückbau, und somit eine Verkleinerung des „Innenlebens“, ist denkbar. Durch die Lage an einem Steilhang sind außerdem sämtliche Eingänge zu den Etagen barrierearm.

Moderne Energietechniken im Einsatz

Der Freiraum zwischen Alt- und Neubau dient als Puffer, wobei nur letzterer auch vollständig gedämmt ist. Doch auch der Zwischenraum führt zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs. Genauso wie die anderen eingebauten Energietechniken: Die Heizung wird mit Erdwärme versorgt, das Wasser mit solarer Energie erwärmt.

Die Umsetzung überzeugte auch die Jury des „KfW Awards Bauen und Wohnen 2015“. Deren Vorsitzender, Hans Kollhoff, sagte: „Wenn man heute über intelligente Lösungen spricht, dann ist es meistens High-Tech – intelligente Städte, intelligente Häuser. Das hier ist nun wirklich intelligent, auf eine ganz einfache, verblüffend direkte Weise.“ Das Haus wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Laut KfW betrugen die Baukosten pro Quadratmeter 1.500 Euro. Gefördert wurde der Bau mit dem Förderprogramm „Energieeffizient Bauen“.

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