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Erschienen in: Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft 1/2013

01.03.2013 | Kommentar

„Den Daumen senken“: Hochmut und Kritik

Eine Replik auf die Kritik des Demokratiebarometers von Jäckle, Wagschal und Bauschke

verfasst von: Prof. Dr. Wolfgang Merkel, Dipl.-Pol. Dag Tanneberg, Dr. Marc Bühlmann

Erschienen in: Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft | Ausgabe 1/2013

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Auszug

Demokratie ist ein komplexes System. Seine Qualität zu messen, ist schwierig und voller Fallstricke. Es wäre Hybris anzunehmen, über keinen dieser Fallstricke je gestolpert zu sein. Dies war und ist den Autoren des Demokratiebarometers (DB) bewusst. Ebenso nehmen wir an, dass die Qualität des Demokratiebarometers gerade durch die kritische Auseinandersetzung mit diesem nur gewinnen kann. Kritik belebt, regt an, bisweilen allerdings auch auf. Nach positiver Rückmeldung zum Demokratiebarometer1 durch Stoiber (2011), Schmidt (2008), Müller und Pickel (2008) sowie vor allem Gerardo Munck (2012) ist nun nach Kaina (2008) und Lauth (2011) eine umfangreichere kritische Diskussion des Demokratiebarometers von Jäckle et al. (2012) in der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft erschienen. Deren Herausgeber haben uns dankenswerter Weise die Möglichkeit gegeben, darauf zu antworten. …

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Fußnoten
1
Natürlich waren unter diesen positiven Rückmeldungen auch kritische Anmerkungen. Für deren Konstruktivität bedanken wir uns bei den Autoren.
 
2
Wir halten es für ärgerlich, wenn nicht nachgerade für wissenschaftlich schludrig, dass die drei Kritiker diese Publikation von uns (Bühlmann et al. 2008) überhaupt nicht in ihrer Literaturliste aufführen, sondern wohlweislich direkte Publikationen (Bühlmann et al. 2011; 2012a, b) zum Demokratiebarometer zur weiteren Grundlage ihrer Kritik machen. Dennoch basiert der gesamte Abschnitt zur „fundamentalen Kritik an der grundlegenden Konzeption nach Viktoria Kania“ auf diesem von den drei Autoren nicht aufgeführten Text, der die ersten Eckpunkte des Demokratiebarometers in statu nascendi darstellt.
 
3
Unsere Messungen deuten im Übrigen darauf hin, dass Länder in unserem Sample der besten 30 Demokratien, die gut bei dem Prinzip Freiheit abschneiden, auch hohe Werte in puncto Gleichheit erzielen. Vgl. zum Zusammenhang von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit auch Merkel und Giebler (2009).
 
4
Unser Messinstrument wurde für die 30 besten Demokratien entwickelt. Dort ist Freiheit und Gleichheit in einem zwar variierenden, aber hohen Maße gegeben. Innerhalb eines solchen Samples gehen wir hinsichtlich des Gesamtindex „Demokratiequalität“ von einer partiellen wechselseitigen Substituierbarkeit aus, da beide Prinzipien in dieser Länderauswahl nicht unter den für Demokratien hinreichenden Schwellenwert für die beiden Prinzipien rutschen können.
 
5
Bisher gibt es zwar auf 51 Seiten eine lückenlose Dokumentation aller Prinzipien, Funktionen, Komponenten, Subkomponenten und Indikatoren. Die geforderte Ableitung und Begründung ist bisher auf die Ebenen der Funktionen beschränkt.
 
6
Die Kritiker nennen „Öffentlichkeit“ eine „Komponente“ (Jäckle et al. 2012, S. 111); wir weisen sie in unserem Konzeptbaum jedoch klar als eine „Funktion“ aus.
 
7
Technisch handelt es sich um eine Min-Max-Normalisierung. Es sei xmin das beobachtete Minimum und xmax das beobachtete Maximum eines beliebigen Indikators x. Im Anschluss an die Normalisierung soll das neue Minimum 0, das neue Maximum 100 betragen. Erreicht wird dies durch folgende Transformation:
$${{x}_{norm}}=\frac{x-{{x}_{min}}}{{{x}_{max}}-{{x}_{min}}}\cdot \left( x_{max}^{neu}-x_{min}^{neu} \right)+x_{min}^{neu}=\frac{x-{{x}_{min}}}{{{x}_{max}}-{{x}_{min}}}\cdot \text{100}$$
.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
„Den Daumen senken“: Hochmut und Kritik
Eine Replik auf die Kritik des Demokratiebarometers von Jäckle, Wagschal und Bauschke
verfasst von
Prof. Dr. Wolfgang Merkel
Dipl.-Pol. Dag Tanneberg
Dr. Marc Bühlmann
Publikationsdatum
01.03.2013
Verlag
VS-Verlag
Erschienen in
Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft / Ausgabe 1/2013
Print ISSN: 1865-2646
Elektronische ISSN: 1865-2654
DOI
https://doi.org/10.1007/s12286-013-0145-x

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