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03.09.2019 | Emissionen | Infografik | Online-Artikel

Mehrheit der Deutschen befürwortet ein Autobahn-Tempolimit

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen erhitzt die Gemüter. Nach einer aktuellen Umfrage wären die meisten Deutschen mit einem Tempolimit einverstanden – auch, um die Klimaziele zu erreichen. Doch ist das realistisch? 

Die Mehrheit der Bundesbürger (57 Prozent) ist mit einer staatlichen Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen grundsätzlich einverstanden. Gut jeder Dritte hält eine begrenzte Geschwindigkeit sogar für wichtig bis sehr wichtig, um die Umweltziele zu erreichen, wie aus dem Energie-Trendmonitor 2019 von Stiebel Eltron hervorgeht. Dafür wurden 1.000 Bundesbürger befragt.

"Die Verbraucher in Deutschland sehen die Energiewende als eine Baustelle, die den Straßenverkehr ebenso einbezieht, wie alle anderen klimaschädlichen Sektoren", sagt Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron. Dabei wird laut Umfrage die Einsparung von Kohlenstoffdioxid (CO2) von fast allen Bürgern als besonders wichtiges Ziel genannt (91 Prozent), um den Klimaschutz zu verbessern. Gleichzeitig seien die Deutschen mit großer Mehrheit nicht einverstanden, dass die Politik die selbst gesteckten Verpflichtungen der Energiewende verfehle.

Autobahn-Tempolimit: Hebel zur CO2-Reduzierung?

Bringt nun aber ein Autobahn-Tempolimit wirklich etwas für die Umwelt? Sicher ist: Bei Geschwindigkeiten von mehr als 130 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs und damit auch die CO2-Emissionen aufgrund des zunehmenden Luftwiderstands stark an. Nach Angaben des Öko-Instituts sei durch ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen eine Reduktion der Treibhausgas (THG)-Emissionen (CO2 hat einen Anteil an den THG-Emissionen von rund 88 Prozent) der Pkw von zwei bis 3,5 Prozent möglich, das heißt eine Reduktion der THG-Emissionen um rund zwei bis 3,5 Millionen Tonnen. Bei einem Tempolimit von 130 km/h wäre eine Reduktion von circa ein bis zwei Millionen Tonnen möglich. 

Wenn man die gesamten THG-Emissionen Deutschlands 2018 von rund 866 Millionen Tonnen laut Umweltbundesamt zugrunde legt, ließen sich durch ein Tempolimit von 120 km/h demnach zwischen 0,4 und 0,6 Prozent der deutschen THG-Emissionen einsparen. Bei 130 km/h wäre es eine Einsparung zwischen 0,1 und 0,2 Prozent. Ob diese Werte nun einen großen oder einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz bedeuten würden, darüber gehen die Meinungen auseinander. Während die einen von einem geringen ökologischen Nutzen sprechen, sehen die anderen darin einen schnellen und günstigen Weg zu mehr Klimaschutz, aber auch zu mehr Verkehrssicherheit. 

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