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Auszug
In den vergangenen Jahren haben die Ansätze und Methoden des Geschäftsprozessmanagements (GPM) in Wissenschaft und Praxis stark an Bedeutung gewonnen. Eine wachsende Community entwickelt, gestaltet und erforscht GPM-Ansätze und -Techniken, die in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen mittlerweile eine weite Verbreitung gefunden haben. Sowohl die Quantität als auch die Qualität der GPM-Literatur, die Existenz dedizierter Fachkonferenzen (z. B. die Internationale BPM-Konferenz) und Fachjournale (z. B. das Business Process Management Journal) verdeutlichen, dass es sich bei der GPM-Forschung mittlerweile um eine etablierte Disziplin handelt. Trotz der zunehmenden Reife des Themengebietes weisen viele GPM-Ansätze Probleme im Umgang mit den Herausforderungen realer Anwendungsszenarien in Unternehmen auf. Die Unternehmensrealität ist häufig komplexer als bei der Entwicklung gängiger GPM-Methoden und -Techniken angenommen wurde. Diese Situation weist deutliche Parallelen zu den Herausforderungen der Unternehmensdatenmodellierung auf (Scheer und Hars 1992). Unternehmensweit eingesetzte Datenmodelle sind in der Regel komplex, schwierig zu warten und unterstützen nur selten flexible und dezentral angelegte Organisationsstrukturen. Um die verschiedenen Teilbereiche eines Unternehmensdatenmodells mit angemessenem Aufwand pflegen zu können, sind zweckentsprechende Abstraktionskonzepte sowie geeignete Methoden notwendig. Ähnliches gilt für das GPM, für das ebenso hinreichende Abstraktionskonzepte benötigt werden, um die komplexen Anforderungen realer Situationen im Unternehmen zu erfüllen. Große Unternehmen verfügen häufig über hunderte unterschiedlicher Prozesse und die tatsächlichen Prozessdefinitionen weisen nicht selten erhebliche Unterschiede im Vergleich zu etablierten Referenzmodellen wie Scheers Referenzmodell für industrielle Geschäftsprozesse (Scheer 1994) oder dem SAP-Referenzmodell auf; dabei sind die Unternehmensprozesse oft kaum oder nur unzureichend dokumentiert und die Beziehungen zwischen verschiedenen Prozesstypen werden nicht deutlich (Mendling et al. 2008). Während sich ein Großteil der GPM-Forschung häufig mit Methoden und Techniken beschäftigt, die insbesondere auf die Handhabung einzelner Prozesse oder Szenarien mit wenigen isolierten Prozessen zugeschnitten zu sein scheinen, besteht eine bedeutende Herausforderung der künftigen GPM-Forschung darin, den Umgang mit großen Mengen komplex verflochtener und unternehmensübergreifender Geschäftsabläufe zu unterstützen, die in unserer globalisierten und stark vernetzten Welt keine Seltenheit mehr darstellen. Die starke Vernetzung von Geschäftsprozessen wird vor allem durch die Potenziale technischer Innovationen aus dem Bereich des Ubiquitous Computing, wie smarte mobile Endgeräte, Sensortechnologien oder RFID, begünstigt. Allerdings resultieren aus diesen Potenzialen auch eine erhöhte Komplexität und Dynamik von Geschäftsprozessen. Vor dem Hintergrund, dass viele gängige GPM-Techniken und -Werkzeuge nicht auf eine angemessene Handhabung dieser Komplexität ausgerichtet sind, konzentrieren sich einige aktuelle Forschungsvorhaben auf die Entwicklung innovativer Ansätze für ein Geschäftsprozessmanagement im Großen („BPM-in-the-Large“). …
WI – WIRTSCHAFTSINFORMATIK – ist das Kommunikations-, Präsentations- und Diskussionsforum für alle Wirtschaftsinformatiker im deutschsprachigen Raum. Über 30 Herausgeber garantieren das hohe redaktionelle Niveau und den praktischen Nutzen für den Leser.
BISE (Business & Information Systems Engineering) is an international scholarly and double-blind peer-reviewed journal that publishes scientific research on the effective and efficient design and utilization of information systems by individuals, groups, enterprises, and society for the improvement of social welfare.
Texte auf dem Stand der wissenschaftlichen Forschung, für Praktiker verständlich aufbereitet. Diese Idee ist die Basis von „Wirtschaftsinformatik & Management“ kurz WuM. So soll der Wissenstransfer von Universität zu Unternehmen gefördert werden.