Selektionseffekte von Nachrichtenfaktoren in der interpersonalen Nachrichtendiffusion: Die vermittelnde Rolle von Involvement und Elaborationen

Die Weitergabe von Wissen über ein Nachrichtenereignis in der interpersonalen Kommunikation ist ein wichtiger Prozess der Nachrichtendiffusion. Bis heute ist aber weitgehend unklar, welche Merkmale von Nachrichtenereignissen die interpersonale Nachrichtendiffusion beeinflussen. Die vorliegende Studie prüft deshalb den Einfluss von Nachrichtenfaktoren auf die Tendenz, eine Nachricht zum Gegenstand interpersonaler Kommunikation zu machen. Mit vier Experimenten konnte gezeigt werden, dass Kontroverse, Schaden und Reichweite positive Selektionseffekte entfalten. Ein Effekt der Nähe ließ sich nicht nachweisen. Der Beitrag stellt ein Erklärungsmodell vor, nach dem diese Selektionseffekte durch Involvement und eine elaborierende Informationsverarbeitung vermittelt werden. Mediationsanalysen zeigen für alle Nachrichtenfaktoren einen indirekten Effekt durch Involvement sowie einen zweistufigen indirekten Effekt durch Involvement und Elaboration bei den Nachrichtenfaktoren Kontroverse und Schaden. Die Befunde werden diskutiert und Entwicklungsmöglichkeiten für die Forschung zu Nachrichtenfaktoren und interpersonaler Nachrichtendiffusion aufgezeigt.