Skip to main content

23.05.2014 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Wege aus dem Renditedilemma

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Dem aktiven Anlagemanagement vieler Banken wird unterstellt, zu produkt-, prognose- und provisionsgetrieben zu sein. Wie der dreistufige Beratungsansatz der Quirin Bank die Kundenrendite stärker in den Mittelpunkt stellen will.

"Aktives Management ist nicht zuletzt deshalb zum Scheitern verurteilt, weil Marktentwicklungen nicht prognostizierbar sind", kommentiert Professor Stefan May, Kapitalmarktforscher an der Business School der Technischen Hochschule Ingolstadt, die herkömmlichen Ansätze der Banken im Fondsmanagement. Bei einem Roundtable der auf Honorarberatung spezialisierten Quirin Bank in Frankfurt am Main wurde deutlich, dass Geldhäuser die Notwendigkeit zu neuen Formen der Anlageberatung von Kunden in der Vermögensberatung sehen.

Prognosebasierte Anlagestrategien sind umstritten

Weitere Artikel zum Thema

Das Argument gegenüber den klassischen Finanzinstituten: Das rein produktspezifisch provisions- und prognosebasierte Beratungsgeschäft der Manager von Deutschlandfonds führt unter dem Strich nicht unbedingt auch zu nachhaltig besserer Performance. Fondsanleger, die sich auf gemanagte Fonds verlassen, erzielen am Ende zu wenig Rendite, lautet May's These. "Zwischen der Markt- und der Kundenrendite besteht eine dramatische Differenz", ergänzt Erwin Bengler, Quirin-Bank-Geschäftsführer Private Banking. May belegt anhand neuer Erkenntnisse aus der Finanzmarktforschung, dass beispielsweise nur sieben Prozent der gemanagten Fonds aller Fondstypen, die im ersten Jahr unter den 100 besten sind, dies auch im Folgejahr oder gar in der Langzeitmessung sind (Quelle: Morningstar, IFA). Zudem beträgt die erzielte Rendite nur 43 Prozent der Marktrendite. Gründe für unzureichende Anlagestrategien seien häufig falsches, emotionsgetriebenes Timing seitens der Anleger selbst oder auf Seiten der Fondsmanager.

Dreistufiger Beratungsansatz als Alternative

Alternative Modelle wie das der Quirin Bank orientieren sich weniger am aktiven Markt, sondern zielen auf langfristige Strategien zum Anlageverhalten, um Kundenportfolios rentabler zu machen. Der zugrundeliegende Investmentprozess setzt nicht auf Stock Picking von Einzeltiteln oder das Story Investing. Basis des Modells, mit dem das Bankhaus seit Ende vergangenen Jahres arbeitet, ist

  • die Ausrichtung der Depots an elf verschiedenen Assetklassen, für die Risikoprämien wissenschaftlich ausgewiesen sind,
  • eine konsequente, möglichst breite Differenzierung innerhalb jeder einzelnen Assetklasse sowie
  • die Internationalisierung bei Aktienanlagen.

Darüber hinaus findet ein stichtagsbezogenes, mindestens jährliches Rebalancing zwischen den Assetklassen statt, um das einmal gewählte Risikoniveau der Anleger beizubehalten.

Welche Strategien Fondsmanager bei der Risikoanpassung für ihre Kundenportfolios zugrunde legen, beleuchtet Tanja Thiele in dem Springer-Buch "Risikoverhalten von Investmentfondsmanagern" anhand empirischer Untersuchungen. Sie befasst sich unter anderem mit Aspekten wie Veränderungen der Aktienquote, der Branchenallokation oder der Einzeltitelauswahl. Hinweise, wie das optimale Portfolio (Seite 101 bis 190) beschaffen sein sollte, gibt der Springer-Autor und Gründer des CfBS Center for Business Studies AG, Dr. Enzo Mondello, in seinem Buch zum Portfoliomanagement.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt