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27.05.2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mehr Effizienz durch agiles Projektmanagement

3 Min. Lesedauer

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Agiles Projektmanagement ist flexibel, spart Zeit und bietet die Möglichkeit, Fehler schon in einem frühen Projektstadium zu erkennen und zu beheben. Boris Gloger bringt in seinem Gastbeitrag die Vorteile auf den Punkt.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie treten eine mehrwöchige Reise durch Südostasien an und buchen im Vorfeld alle Flüge und Unterkünfte. In Bangkok stellen Sie fest: Hier bräuchte ich noch zwei Tage länger als geplant, um alle Attraktionen zu sehen. Doch haben Sie ja schon den Flug nach Singapur gebucht. Im Nachhinein ärgert es Sie, dass Sie schon alles festgelegt haben.

Klassische Softwareentwicklung ist oft unflexibel

In der klassischen Software-Entwicklung ist diese Unflexibilität leider gang und gäbe. Vor Projektbeginn müssen die Anforderungen an die neue Software oder das neue Produkt akribisch definiert werden. Darüber hinaus wird ein festes Enddatum festgelegt. Doch leider werden Fehler oft erst im Laufe des Entwicklungsprozesses sichtbar und können nicht frühzeitig eruiert, behoben oder rückgängig gemacht werden. Die Folge: Das Projekt verzögert sich und wird immer teurer. Deshalb setzen viele Unternehmen inzwischen auf agile Methoden wie Scrum und Kanban. Sie bieten Flexibilität und haben ein entscheidendes Asset: Ein Großprojekt wird in mehrere kleine Projekte gegliedert, die von interdisziplinären Teams erledigt werden.

Die Vorteile agiler Projektentwicklung

1. Volle Flexibilität: Am Anfang stehen einige wenige Basisfunktionen fest, die in dem Projekt-Zeitraum stetig ergänzt oder auch wieder entfernt werden können. Oft ändert sich die Wettbewerbssituation während eines laufenden Projekts. Bei der herkömmlichen Wasserfall-Methode hat das Team an dieser Stelle nicht die Möglichkeit, einzugreifen. Anders in agilen Projekten: Fehler werden noch während der Laufzeit entdeckt und behoben.
2. Vorhersagbarkeit: Zielvorgaben sind in vielen Firmen üblich. Unternehmen wollen frühzeitig planen und wissen, ob die Ziele (Vorgaben von Vorgesetzten, Kunden etc.) erreicht werden. Dazu werden Projektpläne oder Statusberichte geschrieben und regelmäßige Status-Meetings einberufen. Doch Hand aufs Herz: Wissen Sie wirklich, wie es um die Lieferfähigkeit Ihres Projekts steht? Sind die verbleibenden Zeiten, die geschätzt werden, wirklich korrekt? Meine Erfahrung sagt: Sie sind es in 80 Prozent der Fälle bei der Wasserfall-Methode nicht. Agilität erlaubt, Produkt-Fehler oder eine falsche Herangehensweise schon in einem frühen Stadium des Projekts zu erkennen und diese zu beheben.
3. Zeitersparnis: Scrum wird grundsätzlich vor Ort beim Kunden eingeführt und das Scrum-Team steht immer zur Seite. Denn für den Erfolg von Entwicklungsprojekten ist eine einfache und effiziente Kommunikation genauso wichtig wie die eingesetzten Technologien. So klären sich Missverständnisse schnell und Details können auf direktem Wege besprochen werden – das spart Zeit. Und: Mit agilen Projekten erzielen Sie einen echten Wettbewerbsvorteil. Denn die kurzen Kommunikationswege mit den Entwicklern führen auch dazu, dass das System insgesamt früher fertiggestellt wird (Time-to-Market).

Mehr Effizienz und motivierte Mitarbeiter

Änderungsprozesse sind meist mit einem Prozess des Lernens verbunden. Angst vor dem Ungewissen und der Umstellung auf etwas noch nie Dagewesenes sind gerade bei der Transformation von herkömmlichen auf agile Prozesse keine Seltenheit. Das eigentliche Ziel wird dabei oft aus den Augen verloren: Das Projekt so schnell wie möglich zu den vereinbarten Konditionen zu liefern. Mit agilen Projektmanagement-Methoden werden Abläufe effizienter, Mitarbeiter motivierter und Kunden zufriedener.

Zur Person
Boris Gloger ist Gründer und Geschäftsführer der Boris Gloger Consulting GmbH (Baden-Baden, Wien). Die Managementberatung ist auf das Management-Framework Scrum spezialisiert. Zu den Kunden zählen Dax-Unternehmen sowie mittlere und große Unternehmen in der DACH-Region. In seinen Büchern zeigt Gloger das breite Anwendungsspektrum von Scrum – von der Produktentwicklung bis zum Management großer Organisationen – auf.

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Cultural Characteristics of Scrum

Quelle:
The Scrum Culture

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Agile Project Management

Quelle:
Managing Agile

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