Hat die personzentrierte, gruppenbezogene Beratung einen Platz in der Zahnmedizin?

Die gruppenbezogene Beratung stellt in der Zahnmedizin ein eher ungewöhnliches Thema dar. Selbstverständlich sind Beratungen in der zahnärztlichen Praxis ein integraler Bestandteil der Tätigkeit. Dabei handelt es sich jedoch nahezu ausschließlich um Einzelberatungen der Patienten, die allenfalls um einen Lebenspartner oder einen Erziehungsberechtigten ergänzt werden. Zudem ist eine solche Beratung praktisch immer als eine medizinische Empfehlung anzusehen, die der Ratsuchende von einem Experten erhält. Auch in der Zahnmedizin und speziell im Bereich der chronischen orofazialen Schmerzen spielen neben somatischen auch psychische und soziale Faktoren eine wesentliche Rolle. Auf der Grundlage der wenigen Literatur und meiner Erfahrung, dass Patienten eine personzentrierte Herangehensweise gerne annehmen, werde ich im vorliegenden Beitrag versuchen darzustellen, warum der personzentrierte Ansatz im Allgemeinen und die personzentrierte, gruppenbezogene Beratung im Speziellen bei dieser Klientel interessante Alternativen für eine erfolgreiche Beratung und Therapie darstellen. Dabei werde ich auch auf Probleme der Umsetzung in der täglichen zahnärztlichen Praxis und den Bedarf an wissenschaftlicher Überprüfung dieses neuen Feldes hinweisen.