Skip to main content

03.02.2015 | Handel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Strategien werden gebraucht

verfasst von: Gabi Böttcher

3 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Der E-Commerce in Deutschland boomt auch 2015. Bereits jeder zweite Deutsche kauft online ein und der Handel rechnet weiter mit zweistelligen Wachstumsraten. Doch die von vielen Experten erwartete Konsolidierung macht innovative Strategien erforderlich.

Mehr als 70 Prozent der deutschen E-Commerce-Unternehmen könnten schon bald wieder verschwinden – wenn sie sich nicht immer wieder neu erfinden. Besonders gefährdet sind nach Ansicht vieler E-Commerce-Experten die reinen Online-Shops ohne zusätzliche physische Präsenz oder Showroom. Hier seien sogar bis zu 90 Prozent bedroht. „Es wird eine Konsolidierung erwartet, bei der nur die besten in ihrem Segment überleben“, sagt etwa Alexander Graf, Herausgeber von Kassenzone.de, einer Informationsplattform für E-Commerce.

Weitere Artikel zum Thema

Für Hartmut Deiwick, kaufmännischer Leiter der Online-Apotheke Aponeo, gibt es in Deutschland Verbesserungsbedarf vor allem auf den Ebenen Kapital, Ideen und Mut. Die Individualisierung im Umgang mit den Kunden sei zum Beispiel ein Differenzierungsmerkmal, das immer wichtiger werde.

Dieser Trend wird auch im aktuellen „Digital Trend Report 2015“ bestätigt, den Adobe in Zusammenarbeit mit Econsultancy herausgebracht hat. Danach zählen für 30 Prozent der befragten Marketing- und E-Commerce-Entscheider internationaler Unternehmen Targeting und Personalisierung 2015 zu den wichtigsten Bereichen, um die Customer Experience weiter zu verbessern, gefolgt von Content-Optimierung (29 Prozent) und Social-Media-Engagement (27 Prozent).

Anpassung an Konsumentengewohnheiten

Dass die persönliche Interaktion zwischen Konsument und Marke immer wichtiger wird und sich Einzelhändler den wachsenden Konsumentengewohnheiten anpassen müssen, um einen drohenden Kundenrückgang vor allem in den innerstädtischen Geschäften zu vermeiden, steht auch für Ansgar Eickeler, General Manager DACH des Plattformentwicklers Powa Technologies, außer Frage. Mobilgeräte spielen für ihn eine entscheidende Rolle bei der Markeninteraktion, da Smartphones und Tablets es heute Konsumenten ermöglichen, überall und jederzeit einzukaufen. Einzelhändler müssten sich dieser Entwicklung bewusst werden und Omni-Channel-Strategien einführen, um der Kundennachfrage gerecht zu werden. „2015 wird das entscheidende Jahr für Einzelhändler, da ihre Bereitschaft, auf die sich verändernden Einkaufsgewohnheiten einzugehen, bestimmen wird, ob sie ihre Konkurrenten hinter sich lassen oder sich selbst im Rückstand befinden werden”, prophezeit Eickeler.

Individualisierung ist beispielweise auch für Betreiber von Web-Shops ein Trendthema. „Es ist längst ein Datenkrieg losgebrochen“, sagt Aline Eckstein, Senior Strategy Consultant des E-Commerce-Beratungsunternehmens Bluetrade GmbH. „Jeder sammelt Daten und analysiert das Kundenverhalten, um zielgenauer arbeiten zu können. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass neben quantitativen Analysen auch qualitative Aspekte wichtig sind.“ So sei beispielsweise nicht nur die Frage wichtig, wann ein Online-Kunde einen Kaufvorgang abbricht – das lasse sich leicht erheben – sondern auch warum. Statt „big data“ brauche man „smart data“, um den Kunden besser zu verstehen.

Der Kunde im Mittelpunkt – das bedeutet auch, den Kaufvorgang bis zu Ende zu denken – bis hin zur Auslieferung. „In Asien joggen manche Lieferanten die letzten Meter bis zum Kunden. Das zeigt Leidenschaft“, so Deiwick. Ganz so weit müsse man hierzulande nicht gehen: „Es reicht, wenn der Online-Handel die bestehenden Angebote seiner Logistik-Dienstleister besser nutzt.“ Hier seien zum Beispiel Innovationen wie beispielsweise die Zustellung der Ware zum Wunschtermin noch am Tag der Bestellung möglich.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt