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Zusammenfassung
Worum geht es im 9. Kapitel? „Die Studierenden lesen nicht mehr“, lautet eine häufig geäußerte Klage über die Textarbeit in den Seminaren. „Wir haben wöchentlich Hunderte von Seiten lesen müssen!“, schwadroniert mancher Professor der Sozial- oder Geisteswissenschaften und macht damit seine Erwartungen deutlich. – Die PISA-Studie 2000 hat insbesondere aufgezeigt, dass viele 15-Jährige in Deutschland keine hohe Lesekompetenz aufweisen und ca. 42% von ihnen ungern lesen. Die Notwendigkeit des Informationslesens nimmt aber in immer mehr Berufen zu, sodass Lesen zur zentralen Basiskompetenz für immer mehr Menschen wird. Dies war es für die Wissenschaften schon lange: Das Lesen wissenschaftlicher Texte ist die grundlegende Tätigkeit im Studium und im wissenschaftlichen Arbeitsprozess, die unter gar keinen Umständen vernachlässigt werden darf, weil wissenschaftliche Erkenntnisse erst zu solchen werden durch die Veröffentlichung der Forschungsarbeiten und die damit verbundene Möglichkeit zur Rezeption, Prüfung und Kritik. Nach Kruse (vgl. 2010, S. 12) werden von Studierenden u. a. folgende typische Leseschwierigkeiten benannt:
• Die Studierenden haben keine Lust, mit dem Lesen anzufangen bzw. überhaupt zum Lesen
• Sie lesen zu langsam und werden müde beim Lesen
• Sie haben zu wenig Zeit und Geduld, lesen unsystematisch „mal dies mal das“
• Sie verstehen nicht, was sie lesen
• Sie vergessen vieles schnell wieder
• Es fehlen ihnen Hintergrundinformationen und der „Text kann nicht in einen Zusammenhang“ eingeordnet werden
• Es besteht Unklarheit über Fachbegriffe und die Logik von Fachtexten
• Beim Lesen und Exzerpierenwird fast alles für gleichwichtig erachtet
Bevor jemand selbst wissenschaftlich arbeiten kann, muss er erst einmal viele Texte gelesen und Theorien, Methoden und Ergebnisse gründlich studiert haben. Dabei macht man es Ihnen nicht gerade leicht, weil die meisten Texte nicht an Studierende, sondern an die „scientific community“ gerichtet sind. Die überaus langen, verschachtelten Sätze sind mit Fremdwörtern gespickt, beziehen sich auf einen Forschungsstand, den Sie meist nicht kennen, beschreiben Theorieansätze und die verwendete Methode nur in Grundzügen oder Literaturhinweisen, fassen die Ergebnisse in Tabellen zusammen, deren gebündelte Informationen Sie nicht recht zu interpretieren wissen und kommen dann zu einem mehr oder minder informativen Ausblick. Dieses Kapitel vermittelt Ihnen Wissenswertes über die komplexe Tätigkeit des Lesens wissenschaftlicher Texte sowie unterschiedliche Lesetechniken, zwischen denen, je nach Zweck der Lektüre, gewechselt werden sollte. Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die „Sechs-Schritt- Methode (PQ4R)“ des lernenden Durcharbeitens von Texten. Darüber hinaus finden Sie Informationen über Textsorten und -strukturen sowie ausführliche Hinweise zum Unterstreichen, Randnotizen vornehmen bzw. zum Herausschreiben von Textinformationen. Da das Gehirn denkökonomisch vorgeht, kommt es darauf an, Texte mithilfe einer Fragestellung zu lesen, wichtige von unwichtigeren Textinformationen zu unterscheiden, Argumentationsstrukturen nachzuvollziehen und zu prüfen, Ungereimtheiten und Lücken zu suchen sowie das Erarbeitete durch Umsetzung in eigene Worte und Komprimierung in Zusammenfassungen, Tabellen und Schaubildern festzuhalten.
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