2008 | OriginalPaper | Chapter
Afrikanische Demokratiemodelle als Wegweiser?
Author : Dr. phil. Bruno Ortmanns
Published in: Demokratie, Recht und Legitimität im 21. Jahrhundert
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Wenn von Afrika in den europäischen und nordamerikanischen Medien überhaupt einmal die Rede ist, geht es meistens um Hungersnöte, Bürgerkriege, Umwelt- und Naturzerstörung, Schuldenkrise und Strukturanpassung, ungleiche
terms of trade
, Marginalisierung, Verarmung der Bevölkerung, infrastrukturelle Fehlentwicklungen insbesondere im Bildungs- und Gesundheitsbereich, wirtschaftliche und politische Korruption und nicht zuletzt um die Flüchtlings ströme, die Europa angeblich bedrohen. Kurzum: Die Berichterstattung über Afrika fallt in aller Regel negativ aus; Katastrophenmeldungen verdichten sich so zu einem verzerrten Gesamtbild. Zu Unrecht, wie ich meine, denn: Wir produzieren mit Rohstoffen aus Afrika und importieren Nahrungsmittel und Kleidung von dort. Wir hören, feiern mit und erholen uns bei Musik, die ihren Ursprung in Afrika hat.
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Wir betrachten afrikanische Kunst und Kultur, weil wir in unserer Welt keine ganzheitlichen Erklärungsmuster mehr erkennen können, die das ‚Woher?‘ und ‚Wohin?‘ unseres Lebens darstellen können. Von alledem ist aber kaum jemals die Rede. Wie lässt sich das erklären?