2005 | OriginalPaper | Chapter
Arbeitslosigkeit
Author : Wolfgang Ludwig-Mayerhofer
Published in: Arbeitsmarktsoziologie
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Seit 30 Jahren veranlasst die Arbeitslosigkeit Politik und Gesellschaft zu intensiven Debatten, seit 30 Jahren wird ein nicht unbeträchtlicher Teil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Bundesrepublik (derzeit etwa 50 Milliarden Euro beziehungsweise 2,5 Prozent des BIP pro Jahr, siehe OECD 2004a) für Arbeitsmarktpolitik aufgewendet, seit 30 Jahren geschieht dies ohne Erfolg. Im Gegenteil: Die Zahl der Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote haben sich etwa alle zehn Jahre schubweise erhöht und sind auf dem jeweiligen Niveau bis zum nächsten Schub mehr oder weniger stabil verharrt — zuletzt, im Frühjahr 2005 (nach Änderung der Zählweise) bei über fünf Millionen registrierten Arbeitslosen oder etwa 12,5 Prozent der Erwerbspersonen.
2
Nimmt man noch die sogenannte
Stille Reserve
hinzu — dazu rechnet man einerseits Personen, die eigentlich erwerbstätig sein möchten, jedoch die Suche nach einem Arbeitsplatz wegen (vermeintlicher oder tatsächlicher) Erfolglosigkeit aufgegeben haben, andererseits Personen, die nicht als arbeitslos gezählt werden, weil sie an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen — so ergibt sich ein Beschäftigungsdefizit in der Größenordnung von sechs bis sieben Millionen.