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Published in: Wasser und Abfall 3/2014

01-03-2014 | Fachaufsätze

Art. 9 WRRL: Was bringt eine „Berechnung” von Umwelt- und Ressourcenkosten?

Teil 1: Neun Thesen gegen einen Berechnungszwang

Author: Univ.-Prof. Dr. Erik Gawel

Published in: Wasser und Abfall | Issue 3/2014

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Auszug

Art. 9 der Wasserrahmenrichtlinie verlangt die Berücksichtigung des Kostendeckungsgrundsatzes für Wasserdienstleistungen einschließlich von Umwelt- und Ressourcenkosten (URK). Während rechtlich auf weite Ermessenspielräume der Mitgliedstaaten verwiesen wird, gewinnt im Umsetzungsprozess zunehmend die Vorstellung Raum, der europäische Gesetzgeber habe hier gleichsam eine Rechenaufgabe aufgegeben, nach der insbesondere die erreichten Kostendeckungsgrade auch bei URK konkret zu ermitteln seien. Dieses Verständnis führt aber konzeptionell in die Irre und kann sich für den praktischen Gewässerschutz sogar kontraproduktiv auswirken. …

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Literature
[1]
go back to reference Kolcu, Der Kostendeckungsgrundsatz für Wasserdienstleistungen nach Art. 9 WRRL, 2008, S. 112; Desens, Wasserpreisgestaltung nach Art. 9 WRRL, 2008, S. 204. Manche Autoren wollen gar nur vollzugsuntaugliche „Worthülsen” erkennen: Reinhardt, NuR 2006, 737, 740 f. Kolcu, Der Kostendeckungsgrundsatz für Wasserdienstleistungen nach Art. 9 WRRL, 2008, S. 112; Desens, Wasserpreisgestaltung nach Art. 9 WRRL, 2008, S. 204. Manche Autoren wollen gar nur vollzugsuntaugliche „Worthülsen” erkennen: Reinhardt, NuR 2006, 737, 740 f.
[2]
go back to reference Ammermüller, Assessing Cost Recovery: A New Comparative Framework in Line with WFD Article 9, 2011, S. 157 ff.CrossRef Ammermüller, Assessing Cost Recovery: A New Comparative Framework in Line with WFD Article 9, 2011, S. 157 ff.CrossRef
[3]
go back to reference Ammermüller [2], S. 157, die von einem „ideal path to cost-recovery” spricht, an den „an iterative approximation” nach Art. 9 statthaft sei, und European Environment Agency (EEA), Assessment of cost recovery through water pricing, Technical Report 16/2013, S. 14. Ammermüller [2], S. 157, die von einem „ideal path to cost-recovery” spricht, an den „an iterative approximation” nach Art. 9 statthaft sei, und European Environment Agency (EEA), Assessment of cost recovery through water pricing, Technical Report 16/2013, S. 14.
[5]
go back to reference Pigou, Wealth and Welfare, 1912, konzipierte einen Abgabesatz in Höhe des externen Schadens im Optimum als Internalisierungsinstrument zur Korrektur von Umweltexternalitäten und begründete damit die ökonomische Theorie der Umweltpolitik. Pigou, Wealth and Welfare, 1912, konzipierte einen Abgabesatz in Höhe des externen Schadens im Optimum als Internalisierungsinstrument zur Korrektur von Umweltexternalitäten und begründete damit die ökonomische Theorie der Umweltpolitik.
[6]
go back to reference Görlach/Interwies, Die Ermittlung von Umwelt- und Ressourcenkosten nach der Wasserrahmenrichtlinie: die Situation in Deutschland, 2004; Ammermüller [2], S. 157 ff.; EEA [3], S. 98 ff.; Hansjürgens/Messner: Erhebung kostendeckender Preise in der WRRL, in: Handbuch der EU-WRRL, 2. Aufl., 2006, S. 409 ff. Görlach/Interwies, Die Ermittlung von Umwelt- und Ressourcenkosten nach der Wasserrahmenrichtlinie: die Situation in Deutschland, 2004; Ammermüller [2], S. 157 ff.; EEA [3], S. 98 ff.; Hansjürgens/Messner: Erhebung kostendeckender Preise in der WRRL, in: Handbuch der EU-WRRL, 2. Aufl., 2006, S. 409 ff.
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go back to reference Endres/Holm-Müller, Die Bewertung von Umweltschäden. Theorie und Praxis sozioökonomischer Verfahren, 1998. Endres/Holm-Müller, Die Bewertung von Umweltschäden. Theorie und Praxis sozioökonomischer Verfahren, 1998.
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go back to reference Gawel, ZögU 2012, 243; ders., KStZ 2012, 1. Gawel, ZögU 2012, 243; ders., KStZ 2012, 1.
[9]
go back to reference Palm u.a., KA 2011, 362, 365 (Vorschlag einer DWA-Arbeitsgruppe „Ökonomische Aspekte der WRRL”); LAWA-Ausschuss Wasserrecht, Gemeinsames Verständnis zu Umwelt- und Ressourcenkosten, 2013; Fries/Nafo, KA 2006, 154, 156; Proeger/Buchs, Maßnahmenkosten als untere Grenze für URK gem. Art. 9 WRRL, in: Handbuch zu den ökonomischen Anforderungen der europ. Gewässerpolitik, 2012, S. 193 ff. Palm u.a., KA 2011, 362, 365 (Vorschlag einer DWA-Arbeitsgruppe „Ökonomische Aspekte der WRRL”); LAWA-Ausschuss Wasserrecht, Gemeinsames Verständnis zu Umwelt- und Ressourcenkosten, 2013; Fries/Nafo, KA 2006, 154, 156; Proeger/Buchs, Maßnahmenkosten als untere Grenze für URK gem. Art. 9 WRRL, in: Handbuch zu den ökonomischen Anforderungen der europ. Gewässerpolitik, 2012, S. 193 ff.
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[13]
go back to reference Dies gilt sowohl für die Theorie der Bewertung (siehe Überblick z. B. bei [7]) als auch die zahllosen praktischen Studien und Leitfäden zur fallbezogenen Bewertungsanalyse (z. B. Schaafsma/Brouwer, Overview of existing guidelines and manuals for the economic valuation of environmental costs and benefits, 2006). Dies gilt sowohl für die Theorie der Bewertung (siehe Überblick z. B. bei [7]) als auch die zahllosen praktischen Studien und Leitfäden zur fallbezogenen Bewertungsanalyse (z. B. Schaafsma/Brouwer, Overview of existing guidelines and manuals for the economic valuation of environmental costs and benefits, 2006).
[14]
go back to reference Der ökonomische Gesamtwert (total economic value) wird als zusammengesetzt gedacht aus dem Gebrauchswert einer Ressource (direkter Nutzwert, indirekter Nutzwert, z. B. über Ökosystemfunktionen, und Optionswert) sowie dem Nicht-Gebrauchswert (Existenz- und Vermächtniswert) — siehe etwa Pearce/Moran, The Economic Value of Biodiversity, 1994, S. 19 ff. Ob (grundsätzlich spiegelbildliche) Werte oder Kosten einer Ressource (als deren Verzehr) betrachtet werden, hängt von der Betrachtungsweise ab — siehe auch Brouwer, Practical working definition... 2006, S. 4 f. Der ökonomische Gesamtwert (total economic value) wird als zusammengesetzt gedacht aus dem Gebrauchswert einer Ressource (direkter Nutzwert, indirekter Nutzwert, z. B. über Ökosystemfunktionen, und Optionswert) sowie dem Nicht-Gebrauchswert (Existenz- und Vermächtniswert) — siehe etwa Pearce/Moran, The Economic Value of Biodiversity, 1994, S. 19 ff. Ob (grundsätzlich spiegelbildliche) Werte oder Kosten einer Ressource (als deren Verzehr) betrachtet werden, hängt von der Betrachtungsweise ab — siehe auch Brouwer, Practical working definition... 2006, S. 4 f.
[15]
go back to reference Siehe etwa das nordrhein-westfälische Wasserentnahmeentgeltgesetz (WasEG), wo landwirtschaftliche Bewässerung nicht nur von der Entgeltpflicht ausgenommen wird (§ 1 Abs. 2 Nr. 10 WasEG), sondern zugleich über Verrechnungen Anreize ausgebracht werden, die Landwirtschaft darüber hinaus auch als Destinatar von Zahlungen der Trinkwasserversorger einzusetzen (§ 8 Abs. 1 WasEG) — dazu kritisch mit Blick auf Art. 9 Gawel, Das Wasserentnahmeentgeltgesetz NRW. Bestandsaufnahme und Evaluierung, 2014. Siehe etwa das nordrhein-westfälische Wasserentnahmeentgeltgesetz (WasEG), wo landwirtschaftliche Bewässerung nicht nur von der Entgeltpflicht ausgenommen wird (§ 1 Abs. 2 Nr. 10 WasEG), sondern zugleich über Verrechnungen Anreize ausgebracht werden, die Landwirtschaft darüber hinaus auch als Destinatar von Zahlungen der Trinkwasserversorger einzusetzen (§ 8 Abs. 1 WasEG) — dazu kritisch mit Blick auf Art. 9 Gawel, Das Wasserentnahmeentgeltgesetz NRW. Bestandsaufnahme und Evaluierung, 2014.
[16]
go back to reference Gawel, Zum Für und Wider von Wassernutzungsabgaben, KA 2012, 652 und 738. Gawel, Zum Für und Wider von Wassernutzungsabgaben, KA 2012, 652 und 738.
[17]
go back to reference Palm, Beitrag zur Erweiterung des Einsatzes ökonomischer Instrumente im Rahmen einer gesamtheitlichen Flussgebietsbewirtschaftung, 2006; Palm/Wermter, KA 2008, 782; Grünebaum u. a., in: 40. Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft, 2007, 29/1; Palm, in: Lauterbach u. a., Handbuch zu den ökonomischen Anforderungen der europäischen Gewässerpolitik, 2012, S. 215 ff. Palm, Beitrag zur Erweiterung des Einsatzes ökonomischer Instrumente im Rahmen einer gesamtheitlichen Flussgebietsbewirtschaftung, 2006; Palm/Wermter, KA 2008, 782; Grünebaum u. a., in: 40. Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft, 2007, 29/1; Palm, in: Lauterbach u. a., Handbuch zu den ökonomischen Anforderungen der europäischen Gewässerpolitik, 2012, S. 215 ff.
[18]
go back to reference Gawel/Köck u. a., Weiterentwicklung von Abwasserabgabe und Wasserentnahmeentgelten zu einer umfassenden Wassernutzungsabgabe, 2011. Gawel/Köck u. a., Weiterentwicklung von Abwasserabgabe und Wasserentnahmeentgelten zu einer umfassenden Wassernutzungsabgabe, 2011.
[19]
go back to reference Gawel, Instrumente zur Berücksichtigung von Umwelt- und Ressourcenkosten, NuR 2014, S. 77 ff. Gawel, Instrumente zur Berücksichtigung von Umwelt- und Ressourcenkosten, NuR 2014, S. 77 ff.
[20]
[21]
go back to reference In diesem Sinne etwa die Argumentation von Verbandsvertretern gegenüber der Abwasserabgabe — siehe den Tagungsbericht in: Gawel/Köck u. a., Reform der Abwasserabgabe, 2014, Anhang 9. In diesem Sinne etwa die Argumentation von Verbandsvertretern gegenüber der Abwasserabgabe — siehe den Tagungsbericht in: Gawel/Köck u. a., Reform der Abwasserabgabe, 2014, Anhang 9.
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Art. 9 WRRL: Was bringt eine „Berechnung” von Umwelt- und Ressourcenkosten?
Teil 1: Neun Thesen gegen einen Berechnungszwang
Author
Univ.-Prof. Dr. Erik Gawel
Publication date
01-03-2014
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Published in
Wasser und Abfall / Issue 3/2014
Print ISSN: 1436-9095
Electronic ISSN: 2192-8754
DOI
https://doi.org/10.1365/s35152-014-0591-z

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