Das neue System nutze alle Vorteile der indirekten Ladeluftkühlung und komme im Vergleich zu Stand-Alone-Konzepten, die mit einzelnen Komponenten für Ladeluftkühler und Saugrohr arbeiten, mit weniger Bauteilen aus, erklärt Mann + Hummel. Dies reduziere Schnittstellen sowie den Handling-Aufwand für den Automobilhersteller. Zudem sollen ein geringerer Druckverlust und das kleinere Ladeluftvolumen für ein verbessertes Ansprechverhalten sorgen.
Vollintegration versus Einschraublösung
Bei der Vollintegration ist der Kühler komplett von den Saugrohrschalen umschlossen. Dadurch besitze das Gesamtsystem eine höhere Festigkeit gegenüber Einschraublösungen, da es ohne Dichtfläche nach außen auskomme, so der Zulieferer. Mit einer maximalen Temperaturdifferenz von zwei Kelvin über alle sechs Zylinder sorge das System für eine sehr gute Temperaturgleichverteilung. Dabei müsse das Gesamtsystem hohe Temperaturunterschiede zwischen Lufteintritt und -austritt von bis zu 90 Kelvin aushalten.
Zwei-Komponenten-Dichtung
Die Dichtung aus zwei Komponenten zwischen Kühler und Saugrohrschalen weise eine gute chemische Beständigkeit und geringe Leckagewerte auf, so das Unternehmen. Sie besteht aus einem Kunststoffrahmen aus Polyamid 6 mit 35 Prozent Glasfaseranteil (PA6 GF35) sowie einer Elastomerdichtung aus Fluorkautschuk (FKM), die eine gute Temperatur- und Medienbeständigkeit aufweisen sollen. Mittels Formschluss werden das Polyamid und das Elastomer miteinander verbunden.
Stabil und leicht
Durch gerippten Kunststoffschalen will Mann + Hummel höchste Stabilität bei gleichzeitiger Gewichtsoptimierung erreichen. Leitrippen im Plenum sollen die gleichmäßige Befüllung aller Zylinder sicherstellen, wodurch eine optimale Strömungsführung ermöglicht werde. Gleichzeitig sorge die Bauteilauslegung für einen geringen Druckverlust. Mittels Heißgasschweißen könnten schmalere und gleichzeitig festere Schweißnähte umgesetzt werden. Positiver Nebeneffekt sei eine verbesserte Bauteilsauberkeit, da bei diesem Verfahren keine Reibflusen entstehen.