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17-09-2019 | Auslandsgeschäft | Nachricht | Article

Wirtschaft in Mittel- und Osteuropa kühlt sich ab

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Die Wirtschaft in Mittel- und Osteuropa (MOE) ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Allerdings erwartet der Kreditversicherer Coface eine Abkühlung – mit möglichen Folgen für die Zahl dortiger Insolvenzen und die Geschäftspartner in Deutschland. 

Obwohl die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in der MOE-Region trotz der zunehmend schwierigen weltwirtschaftlichen Lage noch positiv ist, sollten deutsche Firmen, die in Länder wie der Ukraine, Litauen, Tschechien oder Slowenien engagiert sind, die Situation im Blick behalten.  Wie Coface berichtet, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Jahren 2017 und 2018 in den MOE-Ländern um 4,6 Prozent beziehungsweise 4,3 Prozent gewachsen. Damit erzielten die Staaten die höchsten Raten seit 2008. Diese Beschleunigung der Wirtschaft sei vor allem auf die gestiegene Inlandsnachfrage zurückzuführen, die vor allem auf einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit und einen starken Lohnanstieg basiere. Auch öffentliche und private Investitionen hätten das Wachstum gestützt.

Günstige Rahmenbedingungen als Wachstumstreiber

"Die günstigen makroökonomischen Rahmenbedingungen hatten Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen in der MOE-Region", sagt Grzegorz Sielewicz, Coface-Economist für Mittel- und Osteuropa. So gingen in zehn untersuchten Ländern weniger Unternehmen in die Insolvenz. Besonders deutlich ist das Minus in der Ukraine (35 Prozent) und in Litauen (30 Prozent). Mehr Insolvenzen mussten nur vier Länder verbuchen: Serbien (fünf Prozent), Polen (zehn Prozent), Bulgarien (15,8 Prozent) und Kroatien, das mit 42 Prozent am stärksten von einer Pleitewelle betroffen ist. 

Probleme bereiteten den MOE-Unternehmen aktuell der Arbeitskräftemangel aufgrund geringer Arbeitslosigkeit, eine hohe Kapazitätsauslastung, steigende Produktionskosten sowie direkte und indirekte Auswirkungen der externen wirtschaftlichen Verlangsamung. Demgegenüber bleibe der private Konsum weiter der wichtigste, wenn auch begrenzte Wachstumstreiber, so Coface. Sorgen bereite zudem die wirtschaftliche Verlangsamung in der Eurozone, die Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China und der unklare Brexit-Prozess. Das werde zu niedrigeren Wachstumszahlen von 3,6 Prozent im laufenden und 3,2 Prozent im kommenden Jahr führen, glaubt MOE-Experte Sielewicz. 

Finanzabteilungen müssen Risiken absichern

Für deutsche Geschäftspartner sind die Aussichten zwar noch kein bedrohliches Szenario, aber dennoch sollten die Unternehmen mit einem starken MOE-Bezug bei Expansion und Neugeschäften genau hinschauen. Allem voran für Treasurer ist die Risikoabsicherung solcher Außenhandelstransaktionen eine große Herausforderung, für die verschiedene Instrumente wie zum Beispiel Export Inkasso, Zahlungsgarantien oder auch Vorauszahlungen zur Verfügung stehen.  

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