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08-02-2017 | Automatisiertes Fahren | Nachricht | Article

Verbundprojekt verbessert Mensch-Maschine-Kommunikation

Author: Christiane Köllner

2:30 min reading time

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Das Projekt Koffi erforscht, wie die Kooperation zwischen Fahrer und Fahrzeug beim teil-automatisiertes Fahrzeug optimiert werden kann. Dazu verfolgen die Forscher ein multimodales Konzept.

Ein von Bosch koordiniertes Verbundprojekt, an dem auch Wissenschaftler der Universität Ulm beteiligt sind, widmet sich der kooperativen Fahrer-Fahrzeug-Interaktion (Koffi). Im Projekt wird erforscht, wie ein teil-automatisiertes Fahrzeug zum kooperativen Partner werden kann. Das Ziel: die Kommunikation zwischen Mensch und Technik so zu optimieren, dass Übergabesituationen zwischen Fahrer und Fahrzeug von beiden Seiten besser bewältigt werden können.  

Weitere Projektpartner sind Forscher der Hochschule Heilbronn (HHN), der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart, des European Media Laboratory (EML) sowie Daimler. Gefördert wird das dreijährige Projekt mit insgesamt 3,6 Millionen Euro, wovon 70 Prozent das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) trägt. Gemeinsam arbeitet das Verbundteam daran, die Kooperation zwischen Fahrer und Fahrzeug zu verbessern. Die Forscher setzen dabei auf ein multimodales Konzept zum Informationsaustausch zwischen Mensch und technischem System. 

Multimodaler Ansatz

"Um dem Fahrer ein frühes Eingreifen zu ermöglichen, muss das Automatisierungsverhalten des Systems für ihn transparent und nachvollziehbar sein. Für eine kontrollierte Übergabe der Steuerung sind allerdings passende Informationsdarstellungen nötig. Diese müssen nicht nur aktuell an die Verkehrslage angepasst sein, sondern auch den Zustand des Fahrers und Fahrzeuges erfassen, und situationsgemäß entscheiden können, wann welche Informationen relevant sind und wann nicht", erläutert Professor Martin Baumann, Leiter der Abteilung für Human Factors am Institut für Psychologie und Pädagogik der Universität Ulm, die Kernidee des gemeinsamen Forschungskonzeptes. 

Bislang warnen moderne Fahrerassistenzsysteme, wie sie heute bereits verbaut sind, lediglich mit akustischen, haptischen und optischen Zeichen vor dem Systemausstieg. Der Fahrer muss dann manuell eingreifen und sich innerhalb weniger Sekunden einen Überblick über die Gefahrensituation verschaffen. Im hochautomatisierten Fahrzeug ist der Fahrer nicht mehr vollständig in die Fahraufgabe involviert. Damit es dem Nutzer aber dennoch gelingt, sich auch hier einen Überblick zu verschaffen, ist laut den Wissenschaftlern ein differenzierteres Interaktionskonzept notwendig. Über einen multimodalen Ansatz wollen die KoFFi-Forscher nun Displayanzeigen, Signaltöne, haptische Informationen und Sprache möglichst sinnvoll miteinander integrieren, um dem Fahrer eine möglichst schnelle und zuverlässige Orientierung zu ermöglichen. 

Automatisiertes Fahren als synergetisches Gesamtsystem

Damit Fahrer und Fahrzeug in Dialog treten können, brauche es laut den Forschern letztendlich eine Kommunikationsstrategie, die grundlegende Zusammenhänge der Mensch-Maschine-Interaktion berücksichtigt. Diese müsse zum einen dem Menschen und seinen kognitionspsychologischen Voraussetzungen gerecht werden und zum anderen den technischen Anforderungen, die für das Automationssystem relevant sind. Im Projekt sollen aber auch ethische, rechtliche und soziale Implikationen Berücksichtigung finden, diesem Thema widmet sich ein gesondertes Teilprojekt. 

Weitere Teilprojekte bearbeiten Fragestellungen zur grafisch-haptischen Interaktion, zur sprachlichen Interaktion, zur Fahrer-Fahrzeug-Modellierung, zur Integration des Gesamtsystems sowie zur Demonstration und Validierung des Dialogsystems im Fahrsimulator sowie im realen Fahrzeug.

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