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06-10-2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Article

Passat GTE ist bis zu 50 km rein elektrisch unterwegs

Author: Katrin Pudenz

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Auf dem Pariser Salon zeigt der deutsche Automobilhersteller in einer Weltpremiere den Passat GTE - den ersten Passat mit einem Plug-in-Hybridantrieb. Plug-in-Hybrid steht in diesem Fall für die Kombination eines Turbo-Ottomotors mit Benzindirekteinspritzung (TSI) mit einer E-Maschine, die von einer extern (oder im Charge-Modus) ladbaren Lithium-Ionen-Batterie mit Energie versorgt wird. Dank dieser Batterie legt der Passat GTE bis zu 50 Kilometer rein elektrisch zurück.

Antriebsseitig setzt Volkswagen im Passat GTE wie auf einen Turboottomotor mit Benzindirekteinspritzung (1.4 TSI) und als Elektromotor auf eine dreiphasige permanentmagneterregte Synchronmaschine ein. Die E-Maschine dreht aus dem Stand heraus turbinenartig hoch und stellt ein maximales Drehmoment von 330 Nm zur Verfügung, erläutern die Wolfsburger Experten. Der Elektromotor werde über die Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit Energie versorgt. Ihr Energieinhalt betrage 9,9 kWh. Als Getriebe setzt Volkswagen ein automatisch schaltendes und speziell für den Hybrideinsatz entwickeltes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit einer Dreifachkupplung ein (Doppelkupplung plus Trennkupplung). Die Trennkupplung koppelt den TSI wann immer möglich von der angetriebenen Vorderachse ab und schaltet ihn aus - zum Beispiel in Phasen des sogenanntes Segelns. Hier nutzt der Passat GTE die kinetische Energie und rollt ohne Antriebskraft. Der Elektromotor wurde von Volkswagen in das Getriebegehäuse integriert. Zu den weiteren Komponenten des Hybridantriebs gehören unter anderem eine Leistungselektronik (sie wandelt den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom für den Elektromotor um) und ein Ladegerät. Ein elektromechanischer Bremskraftverstärker und ein elektrischer Klimakompressor sichern zudem auch im E-Modus eine optimale und energieeffiziente Funktion von Bremsen und Klimaanlage.

160 kW Leistung und mehr als 1000 km Reichweite

Die maximale Systemleistung des Passat GTE liegt bei 160 kW. Der 1,4 Liter große TSI-Motor entwickelt Angaben zufolge eine Leistung von 115 kW (ab 5000/min), die E-Maschine liefert 85 kW. Das maximale Drehmoment des Plug-in-Hybridantriebs beträgt 400 Nm. Der NEFZ-Verbrauch (für Hybridfahrzeuge) wird Angaben zufolge unter 2,0 l/100 km und 13,0 kWh/100 km liegen; diese Werte entsprechen einer CO2-Emission von weniger als 45 g/km. In Kombination mit dem TSI ergebe sich bei komplett gefülltem 50-Liter-Tank und voll aufgeladener Batterie eine Reichweite von über 1000 km.

130 km/h elektrisch, über 220 km/h per TSI

Der Passat GTE ist stets frontgetriebent. Er beschleunigt in unter 8,0 s auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 220 km/h, nennen die Wolfsburger Experten weitere technische Daten. Im E-Mode seien es 130 km/h.

Betriebsmodi - Start im E-Mode

Der Passat GTE kann in vier verschiedenen Modi gefahren werden, deren Nutzung sich intuitiv erschließt: E-Mode, Hybrid, Battery Charge und GTE. In der Multifunktionsanzeige des Kombiinstruments sieht der Fahrer dabei stets, welcher Modus aktiv ist.

Start im E-Mode: Nach dem Anlassen fährt der Passat GTE automatisch im E-Mode an (lediglich bei nicht ausreichend geladener Batterie oder sehr niedrigen Außentemperaturen übernimmt sofort der TSI-Motor. Beim Erreichen eines minimalen Ladezustandes der Batterie oder bei einer sehr hohen Leistungsanforderung wechselt das Antriebssystem automatisch in den Mode Hybrid. Dementsprechend wird der E-Mode deaktiviert und der Passat GTE verhält sich jetzt wie ein klassischer Vollhybrid, der beim Verzögern via Rekuperation die Batterie lädt und je nach Antriebssituation automatisch den TSI und / oder die E-Maschine nutzt. In diesem Modus wird der Ladezustand der Batterie auf einem konstanten Wert gehalten. Mittels E-Mode-Taste (links vom Schaltknauf) wechselt der Fahrer bei Bedarf manuell in den E-Mode. Diese Taste öffnet gleichzeitig ein Auswahlfenster im Infotainmentsystem, in dem die drei Modi E-Mode, Hybrid und Battery Charge direkt ausgewählt werden können.

Battery Charge via Menü: Zusätzlich zu den Modi E-Mode und Hybrid kann über die Menüführung des Infotainmentsystems wie skizziert ein weiterer Modi eingestellt werden: Battery Charge (Batterie laden). Hierbei wird die Hochvoltbatterie während der Fahrt geladen.

Sportlich im GTE-Modus: Über die GTE-Taste (ebenfalls links vom Schaltknauf) wechselt der Fahrer in den gleichnamigen Modus und aktiviert damit die agile Seite des Passat GTE. Für den Fahrer (und alle Passagiere) spürbar: Gaspedal-, Getriebe- und Lenkungskennlinie sind sportlicher; die Abstimmung des TSI wird zudem leistungsorientierter. Darüber hinaus arbeiten der TSI und die E-Maschine im GTE-Modus beim sogenannten Boosten zusammen, um die volle Systemleistung und das größte maximale Systemdrehmoment abzurufen.

Das Laden der Batterie

Es gibt zwei verschiedene Arten, die Batterie des Passat GTE extern über die im Kühlergrill integrierte Ladedose zu laden. Einerseits lässt sich das serienmäßige Ladekabel in eine 230-Volt-Steckdose stecken, die Batterie ist dann - wäre sie komplett leer - mit einer Ladeleistung von 2,3 kW Wechselstrom (AC) aus dem Netz in vier Stunden und 15 Minuten geladen (100 Prozent Batterieladezustand). Andererseits bietet Volkswagen optional für die Garage oder das Carport eine Wallbox an, die mit 3,6 kW lädt. So sei die Batterie zwei Stunden und 30 Minuten wieder bei 100 Prozent.

Interieur

Konzeptionell auf das neue Antriebssystem abgestimmt wurde auch das Interieur. Hier schnitten die Ingenieure und Interface-Designer der Volkswagen TE (Technisches Entwicklungszentrum) Features wie das Kombiinstrument (unter anderem mit Powermeter) und das serienmäßige Infotainmentsystem "Composition Media" mit einer Menümatrix für die antriebsspezifischen Funktionen und Anzeigen speziell auf den Plug-in-Hybridantrieb zu. Optional wird es darüber hinaus auch für den Passat GTE das Active Info Display mit spezifischen Anzeigen geben.

Funktionen via App steuern

Für die Besitzer des neuen Passat GTE wird die App "Car-Net e-Remote" zur Verfügung stehen, über die via Smartphone zum Beispiel das Laden der Batterie gestartet werden kann. Ebenso ist es möglich, die Klimafunktionen über das Smartphone zu aktivieren. Zudem können Informationen über den Fahrzeugstatus, den Ladestatus der Batterie, die letzten Fahrdaten oder die letzte Parkposition abgerufen werden. Ein Check, ob die Türen geschlossen und Licht aus ist, wird ebenso ermöglicht.

Spezifische Anzeigen im Passat GTE

Der neue Passat GTE wird mit dem hochauflösenden 6,5-Zoll-Display des serienmäßigen Infotainmentsystems "Composition Media" angeboten. Optional erhältlich sind laut Angaben die Radio-Navigationssysteme "Discover Media" (ebenfalls mit 6,5-Zoll-Display) und "Discover Pro" (mit einem 8,0 Zoll großen Display). Beide Geräte sind im Passat GTE mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet. Dazu gehören ein Reichweitenmonitor, eine Energieflussanzeige, eine sogenannte Zero-Emission-Statistik, der e-Manager und - mit Navigationssystem an Bord - die 360°-Reichweite:

  • Reichweitenmonitor: Er illustriert die aktuelle elektrische Reichweite des Passat GTE; zudem wird das zusätzliche Reichweitenpotenzial durch das Abschalten etwaiger genutzter Nebenverbraucher angezeigt.
  • Energieflussanzeige: Sie stellt mittels einer animierten Grafik den Leistungsfluss beim Beschleunigen (blaue Pfeile) sowie Bremsen respektive Rekuperieren (grüne Pfeile) dar.
  • e-Manager: Hier können bis zu drei Abfahrts- und Ladezeiten programmiert und kann das Heizen oder Kühlen des Innenraumes via serienmäßiger Standklimatisierung aktiviert werden.
  • 360°-Reichweite: Der aktuelle Aktionsradius im „E-Mode“ wird durch die 360°-Reichweite in der Umgebungslandkarte dargestellt. Der markierte Bereich beschreibt die rein elektrische Reichweite bei einfacher Fahrstrecke. Ladestationen können angezeigt und von der Routenberechnung verwendet werden.

Powermeter als zentrales Instrument

Auf der linken Seite im Kombiinstrument ergänzt das Powermeter den Drehzahlmesser. Es zeigt unter anderem an, ob die Hochvoltbatterie via Rekuperation geladen oder Energie abgerufen wird. Der Fahrer sieht also über diese Leistungsanzeige, wie viel Systemleistung er abruft respektive wie stark die Rekuperationsintensität ist. Der Tacho befindet sich nach wie vor rechts. In dem zwischen Powermeter und Tacho angeordneten Farbdisplay (Multifunktionsanzeige Premium) gibt es unter anderem eine permanente Anzeige der elektrischen Reichweite und des jeweiligen Betriebsmodus. Im unteren Segment der Multifunktionsanzeige erscheint in einem separaten LED-Feld - nach dem Starten des Motors - zudem der Hinweis READY für die Fahrbereitschaft des Elektromotors, da der im Stand nicht zu hören ist.

Active Info Display

Auch für den neuen Passat GTE wird Volkswagen optional ein als Volldisplay aufgebautes Kombiinstrument mit interaktiver Darstellung anbieten: das Active Info Display. Alle Instrumente - und damit auch die spezifischen Anzeigen des Passat GTE - werden dabei rein virtuell über Software realisiert. Die Navigationsinformationen können in 2D und 3D dargestellt werden; das Display ist 12,3 Zoll groß. Die Auflösung von 1440 x 540 Pixel erlaubt eine präzise, grafisch hochwertige und interaktive Darstellung aller Details. Beispiel Navigationsmodus: Hier rücken Powermeter und Tacho an den seitlichen Rand, um der Kartendarstellung mehr Raum zu geben. Je nach Bedarf können zudem Informationen wie Fahr-, Navigations- und Assistenzfunktionen in die Grafikflächen des Tachos und Drehzahlmessers integriert werden. In der Mittelkonsole via Infotainmentsystem darstellbare Daten wie Telefon-Kontaktbilder oder CD-Cover können auch im Active Info Display des Passat dargestellt werden. Fakt ist, dass der Fahrer alle fahrrelevanten Informationen im direkten Blickbereich vorfindet. Wie skizziert, kann er aus einer hohen Informationsdichte die wichtigen Infos heranziehen, die er situativ benötigt und diese dann in einer individuell ausgewählten Darstellung nutzen.

Auf den Markt kommen soll der Passat GTE in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. Und zwar zeitgleich als Limousine und Variant. Mit der Markteinführung des Plug-in-Hybrids sollen für die europäische Version des Passat insgesamt neun Antriebsversionen mit einem Leistungsspektrum von 92 bis 206 kW zur Verfügung stehen. Alle Versionen erfüllen die Abgasnorm Euro-6. Nach dem XL1, dem E-up, e-Golf und Golf GTE ist der Passat GTE bereits das fünfte respektive sechste Modell (Limousine und Variant), das via E-Maschine über die täglichen Distanzen komplett emissionsfrei betrieben werden kann.

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