Experten von Böllhoff und Delo Industrie Klebstoffe haben gemeinsam ein neues Fügeverfahren entwickelt: Composite-Materialien aber auch dünne Bleche und Kunststoffe erhalten mit den neuen Klebebolzen namens Onsert ein flexibel einsetzbares Verbindungselement.
Die Partner haben die Technik laut Angaben in Pilotprojekten erprobt, zuletzt bei der Befestigung von Kabeln, Verkleidungen und anderen Bauteilen beim BMW i3. Nachdem sich das Verfahren nun in der Serienproduktion bewährt hat, führen es Böllhoff und Delo in den Markt ein.
Bei ihrer an das Bolzenschweißen angelehnten Technik kombinieren die beiden Unternehmen Kleben und Schrauben, indem sie Befestigungselemente wie Metallgewindebolzen mit einem transparenten Kunststofffuß ausstatten und diesen mit Faserverbundwerkstoffen verkleben. Die Gewindestange der Onserts lassen sich so verschrauben und - wenn nötig - auch wieder lösen.
Schnelles Aushärten des Klebstoffs
Das Besondere an dem Verfahren ist die Geschwindigkeit, wie die Entwickler erklären: Die Aushärtung des Klebstoffs benötigt mit LED-Lampen weniger als 5 s und lässt sich vollständig automatisieren. Die auf diese Weise entstandene Verbindung sei sofort belastbar. Auf CFK erzielen die Klebebolzen bei einem Fuß-Durchmesser von 25 mm klaut Angaben eine Abzugsfestigkeit von bis zu 2000 N. Wirken höhere Kräfte, stellt eine Sollbruchstelle im Fuß sicher, dass das Laminat des Verbundwerkstoffs intakt bleibt und keine Fasern herausgerissen werden, betonen die Experten. Dennoch seien die Onserts widerstandsfähig, wie sich in Salzsprüh- und VDA-Klimatests gezeigt habe.
Darüber hinaus sollen die Onserts flexibel bei Design und Produktion sein: Einerseits lasse sich die Bauform weitgehend frei gestalten, insbesondere was die Länge der Gewindestange und den Durchmesser des Fußes angehe. Andererseits böten sie viel Freiraum in der Fertigung, da sich die Klebebolzen sowohl im Rohbau als auch vor der Endmontage von bereits lackierten Teilen einsetzen lassen.
Automobil- wie auch Flugzeugindustrie