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23-05-2016 | Automobilelektronik + Software | Nachricht | Article

NXP präsentiert Halbleiter-Plattform für selbstfahrende Fahrzeuge

Author: Angelina Hofacker

2:30 min reading time

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NXP hat eine neue Halbleiter-Plattform für selbstfahrende Fahrzeuge entwickelt. Mit dieser sollen Automobilhersteller vollautomatisierte Fahrzeuge entwickeln, herstellen und vermarkten können.

Die produktionstaugliche Plattform basiert auf dem neuen NXP BlueBox-System. Wie die Experten des Chip-Zulieferers erklären, fließen im BlueBox-System eines autonomen Fahrzeugs die Daten zusammen, die die unterschiedlichen Sensoren sammeln, um auf diese Weise ein 360-Grad-Modell der Fahrzeugumgebung zu erstellen. Damit soll das Auto schnell Gefahrensituationen erkennen und entsprechend reagieren können. Die BlueBox in Kombination mit smarten Systemlösungen biete die notwendige Intelligenz und Lernfähigkeit, die für die Einschätzung von Verkehrssituationen, anspruchsvolle Klassifizierungsaufgaben, Objekterkennung, Lokalisierung, Kartierung und die Fahrentscheidungen des Autos benötigt werden. Anders als geschlossene Systeme, die allein auf Bilderkennung beruhen oder nur auf einzelne Sensordaten zurückgreifen, sei die BlueBox eine offene, Linux-basierte Lösung, die Herstellern Flexibilität und Differenzierungsmöglichkeiten biete.

Bereit für Automatisierungsstufe 4

Die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Level-4-Fahrzeugen sei mit dem BlueBox-System von NXP möglich. Die Bezeichnung "Level 4" bezieht sich in diesem Fall auf den Automatisierungsgrad eines Fahrzeugs gemäß SAE-Standard J3016 (0 = No automation; 1 = Driver Assistance; 2 = Partial Automation; 3 = Conditional Automation; 4 =High Automation; 5 = Full Automation). Die Plattform nutze dafür Halbleiter- und Software-Lösungen von NXP an allen ADAS-Knoten. ADAS steht für Advanced Driver Assistance System (Fahrerassistenzsystem). Neben der zentralen Recheneinheit BlueBox gehören Radar- und Lidar-Sensoren (Light Detection and Ranging), Bilderkennung und sichere Vehicle-to-X(V2X)-Kommunikation zu dem System. Die Komponenten sollen ausnahmslos auf Halbleitern des Chip-Herstellers basieren, die bereits in Serie gefertigt oder bemustert werden.

Als Basis für die BlueBox dienen der NXP Automotive Vision Processor S32V und der NXP Prozessor LS2088A. Der LS2088A-Prozessor beinhaltet laut Hersteller unter anderem acht 64-Bit-ARM-Cortex-A72-Cores mit 2 Gigahertz, sowie speziell entwickelte Accelerator, Hochleistungs-Kommunikationsschnittstellen und DDR4 Speicher-Controller, ausgelegt für sehr kurze Latenzzeiten. Die Rechneleistung der BlueBox-Lösung beziffert NXP mit 90.000 DMIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde) bei weniger als 40 Watt Leistungsaufnahme. Damit komme sie ohne aufwendige Kühlmechanismen wie Ventilator, Flüssigkeitskühlung oder andere Komponenten aus. Der S32V-Prozessor umfasse neben Grafik-System und speziellen hochleistungsfähigen Image-Processing-Beschleunigern auch hochmoderne Sensor-Fusion-Funktionen, leistungsstarke ARM-Cores und hochentwickelte APEX-Bildverarbeitung.

"Wir haben das notwendige System-Knowhow, beherrschen die komplexen ADAS-Entwicklungsprozesse und verfügen über ein Produktportfolio, das der ISO 26262 für funktionale Sicherheit entspricht", sagte Kurt Sievers, NXP Automobilvorstand und Geschäftsführer der NXP Semiconductors Germany. Damit seien bei NXP alle Voraussetzungen erfüllt, um als Komplettanbieter die Entwicklung und Einführung selbstfahrender Autos ganz entscheidend zu beschleunigen.

Das BlueBox-System wird NXP zufolge seit September 2015 an ausgewählte Kunden ausgeliefert und ist nun auch allgemein verfügbar.

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