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12-01-2016 | Automobilproduktion | Schwerpunkt | Article

Augmented Reality wird massentauglich

Author: Stefan Schlott

2:30 min reading time

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Datenbrillen und andere Augmented-Reality-Anwendungen stehen an der Schwelle zur Massenanwendung. Auch die Abläufe in Entwicklung und Produktion werden sich dadurch ändern.

Durch den rasanten Fortschritt der Rechnertechnik ist die Darstellung virtueller Welten mit einer solchen Präzision möglich geworden, dass viele Entscheidungen, die früher an den teuer aufzubauenden Modellen gefällt werden mussten, heute schon zu einem frühen Zeitpunkt und unter Zuhilfenahme geeigneter Präsentationstechniken anhand von Datensätzen getroffen werden. Die neuen Techniken erlauben es dem Nutzer in der Regel, virtuelle Objekte sowohl zu betrachten als auch zu manipulieren, gehen aber über die Möglichkeiten eines normalen Bildschirmarbeitsplatzes mit dreidimensionaler Grafikdarstellung aus dem CAX-Bereich hinaus, beispielsweise durch die Darstellung auf stereoskopischen Displays oder Projektionsumgebungen.

"Das Hauptanliegen der virtuellen Realität ist es, den Nutzer in die rechnerbasierte dreidimensionale Welt zu integrieren", beschreibt Heiner Bubb im Kapitel Methoden der ergonomischen Fahrzeugentwicklung (Seite 589) aus dem Buch Automobilergonomie die Zielrichtung der Technik, die bereits zu deutlichen Änderungen in Entwicklung und Produktion geführt hat und weiter führen wird.

Änderungspotenzial durch Datenbrillen

Vor allem den kurz vor der Serienreife stehenden Datenbrillen wird in diesem Zusammenhang ein großes Änderungspotenzial zugesprochen. So berichtet Almuth-Sigrun Jandel in ihrem Artikel "Die Datenbrille - Wie ausgereift ist die Technik?" (Seite 2) aus der JOT 2-2015: "Anwendungen für die Datenbrille finden sich in der Logistik und Planung, in der Produktion, zum Beispiel bei der Wartung und Reparatur oder in der Montage. In der Qualitätskontrolle können mithilfe der Datenbrille Informationen über den Qualitätsstatus, Prozessparameter oder Alarmmeldungen gewonnen werden."

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Wie groß das Interesse in der Industrie an den entstehenden Möglichkeiten ist, zeigen verschiedene Beispiele. Bereits im Frühjahr 2014 hatten Wissenschaftler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) einen Modelltruck entwickelt, der über eine Datenbrille gesteuert und überwacht werden kann .

Erste industrielle Anwendungen

Im Volkswagen-Werk Wolfsburg hat nach einer dreimonatigen Pilotphase im Dezember 2015 der Serieneinsatz der 3-D-Datenbrille begonnen. Sie wird in der Werklogistik für die Kommissionierung eingesetzt. Dadurch soll die Prozesssicherheit in der Produktion erhöht werden.

Da immer noch große Vorbehalte gegenüber der neuen Technik bestehen, ist die Nutzung der Datenbrillen bei Volkswagen freiwillig. Auch Almuth-Sigrun Jandel nennt zahlreiche ungelöste Fragen, die mit dem Einsatz der Datenbrille verbunden sind: "So ist die Problematik hinsichtlich des Datenschutzes noch nicht gelöst. Einerseits befürchten Arbeitnehmer durch die Brille überwacht zu werden. Andererseits werden Betriebsdaten in einer Cloud abgelegt, um sie für viele Nutzer zugänglich zu machen. Damit werden sie eventuell aber auch leichter zugänglich für Außenstehende."

Vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass bei potenziellen Anwendern eine gewisse Zurückhaltung besteht. Nach Bitkom-Zahlen kann sich derzeit nur jeder fünfte Bundesbürger (20 Prozent) vorstellen, eine Datenbrille zu nutzen.

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