Skip to main content
Top

15-08-2014 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Article

Es ist zu zeigen: Das Baugewerbe ist attraktiv

Author: Christoph Berger

2:30 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Die demografische Entwicklung macht auch vor dem Baugewerbe nicht halt. Den Unternehmen fällt es schwerer, Nachwuchs zu finden. Gleichzeitig müssen sie ihre Mitarbeiter fit halten, um sie lange halten zu können. Dafür braucht es nachhaltige Maßnahmen, um wirkungsvoll gegenzusteuern.

Um Dinge zu ändern, braucht es eine Bestandsaufnahme. Drei Jahre lang untersuchten Mitarbeiter des Interdisziplinären Zentrums III (Management technischer Prozesse) der Bergischen Universität Wuppertal und der Bildungszentren des Baugewerbes e. V. daher Möglichkeiten zur „Verbesserung des gelebten Arbeitsschutzes auf Baustelle“ (VegAB). Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf Jugendliche und ältere Beschäftigte gelegt.

Ein Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Wege zu finden, die Attraktivität des Baugewerbes herauszustellen. Denn, so heißt es im 218-seitigen Abschlussbericht: Jugendliche würden bei der Ausbildungssuche häufig von falschen Vorstellungen und Vorurteilen geleitet. Dies manifestiere sich im rückläufigen Interesse am Bauhandwerk. Außerdem würde ihnen von der Gesellschaft vermittelt, eine akademische Ausbildung liege über einer betrieblichen. Dieser Entwicklung wolle man entgegentreten.

Hohe Unfallquote

In diesem Zusammenhang sollen auch schon Berufseinsteiger für das Thema Arbeitsschutz sensibilisiert und Schulungsmodelle für eine lebenslange Arbeitsschutzausbildung entwickelt werden. Die soll sich an die entsprechenden Situationen im Lebenslauf anpassen. Hier Initiativen zu ergreifen, ist dringend notwendig: Das Baugewerbe ist der Wirtschaftszweig mit der höchsten Unfallquote. Es heißt: „In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit, am Arbeitsplatz einen Unfall zu erleiden, um mindestens 50 % über der von anderen Altersgruppen.“

Konkretes Ergebnisse des Projekts ist die „Handlungshilfe: Fit für die Zukunft?!“. Sie wurde in Form eines Flyers nach Abschluss des Projekts veröffentlicht. Nach ihrer Vorgabe können Unternehmen der Branche in Reihenfolge unterschiedlichste Bereiche abklopfen. Es geht beispielsweise um die Verbesserung des Unternehmensimage, um die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Gefragt wird nach durchgeführten Projekten mit Schülern und Schulen, mit Ausbildungszentren und Kammern. Genauso spielen die Präsenz auf Jobmessen, Sponsoring und die Kommunikation über Social Media-Kanäle eine Rolle. Wichtig sind Personalinstrumente zur Mitarbeiterbindung, -qualifizierung und -motivation. Auch die Themen Zertifizierungen und der Einsatz von Schutzausrüstungen und Arbeitskleidung – natürlich auch Arbeitszeitmodelle, Work-Life-Balance und der Umgang mit älteren Arbeitnehmern – sollten nicht vernachlässigt werden.

Mentoring ist erfolgreich

Daneben gibt es noch eine „Handlungshilfe: Mentoring zur Verbesserung der Ausbildungsqualität“, „Tipps und Tricks für Mentorinnen und Mentoren“ sowie „Tipps und Tricks für Auszubildende“.

Laut dem Abschlussbericht fand dabei vor allem auch das vorgestellte Mentorenprogramm großen Anklang. Dabei wird jedem Auszubildenden ein erfahrener Geselle zur Seite gestellt. Er ist Bezugsperson und Ansprechpartner. So könnten die Ausbildungsqualität verbessert und die hohen Abbruch- und Durchfallquoten im Baugewerbe reduziert werden. Die Handlungshilfe dazu ist speziell auf Klein- und Kleinstunternehmen des Baugewerbes/Bauhandwerks ausgerichtet.

print
PRINT

Related topics

Background information for this content

2010 | Book

Arbeitsschutz im Bauwesen mit RFID

Forschungsbericht zum Projekt „Sicherheitstechnik mit RFID – Entwicklung, Erprobung und Optimierung von geeigneten Instrumenten zur nachhaltigen Verbesserung des Arbeitsschutzes auf Grundlage von RFID“

2012 | OriginalPaper | Chapter

Bauwirtschaft und Baubetrieb

Source:
Handbuch für Bauingenieure