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14-11-2014 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Article

IT-Trends in der Baubranche

Author: Christoph Berger

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Wie und wo setzt die Baubranche Informationstechnologie ein? Gibt es noch Potenziale und in welchen Bereichen sehen die Unternehmen Risiken beim Einsatz von IT-Techniken? In einer Studie wurden die wichtigsten IT-Trends identifiziert und ihre Durchdringung der Baubranche untersucht.

Mobilität, ein zentrales Datenmanagement, Web 2.0, Cloud Computing, Building Information Modeling, kurz BIM, und virtuelle Projekträume sind nach einer der Befragung vorausgegangen Expertenbefragung durch BRZ Deutschland – Organisation und Bauinformatik und die FOM Hochschule für Oekonomie und Management die wichtigsten IT-Trends für die Baubranche.

In einem nächsten Schritt hatten die beiden Institutionen 488 IT-Entscheidungsträger in mittelständischen Unternehmen der Bauwirtschaft zur digitalen Zukunft am Bau befragt. Zu den Teilnehmern gehörten IT-Entscheider aus den Bereichen Bauplanung – Investoren, Planer und Architekten sowie Fachingenieure – und Bauausführung: Unternehmen aus den Sparten Hochbau, Fassade und Trockenbau sowie Elektro/Heizung/Sanitär.

Mobilität ist der wichtigste Trend

Für 24 Prozent der befragten Entscheider ist Mobilität der wichtigste Trend, 74 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits mobile Endgeräte im Einsatz. Flexibilität, eine verbesserte Kommunikation und Effektivität werden mit dem Trend in Verbindung gebracht.

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Planer und Architekten führen die Rangliste in dem Bereich an (76 %). Es folgen die Sparten Trockenbau und Fassade (75 %) und die Fachingenieure (74 %). Nur der Hochbau hängt hier etwas zurück (59 %).

Interessant ist, dass 64 Prozent der Befragten den Einsatz privater Geräte für dienstliche Zwecke erlauben („Bring your own device“). Die Studienautoren merken jedoch an, dass mit dieser Akzeptanz sowohl ein Sicherheitsrisiko verbunden ist als auch juristische Probleme denkbar sind.

Minderheit hat zentrales Datenmanagement

Geht es um effiziente und moderne IT-Organisationen, hinkt die Baubranche anderen Wirtschaftszweigen hinterher. So gaben 67 der Befragten an, dass sie über keine Lösung für ein zentrales Datenmanagement verfügen – nicht mal ein Drittel haben eine derartige Lösung installiert.

26 Prozent verfügen über ein Dokumenten-Management-System (DMS), 17 Prozent ein Management-Informations-System (MIS) und 13 Prozent über ein Customer Relationship Management System (CRM), in dem relevante Kundeninformationen hinterlegt sind. 94 Prozent der Befragten, die kein solches System im Einsatz haben, planen zudem nicht, sich eines anzuschaffen. Dabei könne durch einen Einsatz die Effizienz und Transparenz gesteigert werden – beispielsweise erlangt man eine bessere Datenqualität.

Keine Chance für Web 2.0

81 Prozent der befragten Unternehmen nutzen keine Webplattformen – am ehesten findet der Trend noch bei privaten Investoren und den Fachingenieuren mit jeweils 28 Prozent Anklang. Daran wird sich wohl auch zukünftig wenig ändern: Es zeigt sich wenig Interesse, an diesem Zustand etwas zu ändern.

Auch über die Wichtigkeit des Trend herrscht geteilte Meinung. Die Studienautoren haben festgestellt, dass sich ein echter Mehrwert nur dann ergibt, „wenn eine Strategie mit einem wohldurchdachten Marketingmix entwickelt wird und die Maßnahmen nicht ad hoc passieren.“

Cloud Computing: Bekannt, aber ungenutzt

Zwar wissen 80 Prozent der befragten Unternehmen, was sich hinter Cloud Computing verbirgt, doch nur 19 Prozent nutzen die Technologie auch. Bei den Nutzern entfallen 20 Prozent auf den Bereich Fassade/Trockenbau, 18 Prozent auf die Fachingenieure. In der letztgenannten planen zudem 12 Prozent, Cloud-Lösungen in Zukunft einzusetzen.

Die Autoren sehen in der Technik folgende Vorteile für die Unternehmen: Software as a Service, vernetztes Arbeiten und Outscourcing. Risiken liegen vor allem im Bereich der Sicherheit.

BIM wird kommen

50 Prozent der Befragten können den Begriff Building Information Modeling einordnen. Doch vor allem für die bauplanenden Unternehmen scheint sich die Methode als ein relevanter Trend herauszukristallisieren. Allerdings sind es vor allem die Fachingenieure, die die Technik bisher kaum einsetzen – wohl aufgrund der sich im Einsatz befindlichen vielen Fach- oder Einzelprogramme.

Doch diejenigen Unternehmen, bei denen BIM im Einsatz ist, sehen auch die Vorteile: vor allem eine gestiegene Effektivität und verbesserte Kommunikation. Die bauausführenden Unternehmen nennen zudem eine verbesserte Arbeitsqualität, die Chance zur Kundengewinnung (34 %) und eine verbesserte Organisation (27 %).

Virtuelle Projekträume werden genutzt

Über die Hälfte der befragten Unternehmen kennt virtuelle Projekträume, 40 Prozent der bauausführenden Unternehmen und 30 Prozent der bauplanenden Unternehmen nutzt die Technik auch. 87 Prozent nutzen virtuelle Projekträume allerdings vor allem als Teilnehmer - Projektplattformen werden in der Regel vom Projektsteuerer oder Bauherrn ausgewählt und eingesetzt.

Fast dreiviertel aller Umfrageteilnehmer bewerten die Technik zudem als wichtig bis sehr wichtig. Die Vorteile liegen in optimierten Prozessen und einer strukturierten Kommunikation. Wirkliche Risiken sieht niemand.

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