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04-02-2015 | Baustoffe | Schwerpunkt | Article

Studie zur Verwertung von WDVS

Author: Christoph Berger

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In einer Studie wurden die Möglichkeiten zur Verwertung ausgedienter Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) umfassend untersucht. Große Probleme scheint es demnach bei der Entsorgung nicht zu geben.

Die Autoren der Studie „Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS“ berechneten in ihren Untersuchungen unter anderem die zu erwartenden Mengen rückgebauter Wärmedämmverbundsysteme und analysierten mehrere Methoden für Rückbau und Verwertung. Ihr besonderer Fokus lag dabei auf Systemen mit den Dämmstoffen EPS (expandiertes Polystyrol), die rund 80 Prozent des Marktes ausmachen.

Laut dem Kapitel „Dämmstoffe“ des Springer Fachbuchs „Wendehorst Baustoffkunde“ handelt es sich bei EPS um das unter dem Markennamen bekannte Styropor. Es wird aus Polystyrol, Treibmittel (Pentan) und Stabilisatoren hergestellt.

Bisher nur geringe Rücklaufmengen

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Die Wissenschaftler kommen in der Studie zu dem Fazit: Aufgrund überraschend langer Lebensdauer der WDV-Systeme erster Generation, seien die aktuellen Rücklaufmengen sehr gering. Und auch die Prognosen bis 2050 würden zeigen, dass die zu verwertenden Mengen mit der bestehenden Infrastruktur etwa von Müllheizkraftwerken gut beherrschbar sind. Im Kapitel „Wasserbau, Siedlungswirtschaft, Abfalltechnik“ des Fachbuchs „Handbuch für Bauingenieure“ ist übrigens auf Seite 2014 der Längsschnitt und ein Grundfließbild des Müllheizkraftwerks Darmstadt zu sehen.

Alte Systeme aufdoppeln

Als klare Handlungsempfehlung priorisiert die Studie allerdings die Ertüchtigung bestehender WDVS: Alte Systeme, die den aktuellen Erfordernissen nicht mehr entsprechen, werden dabei mit einem neuen Dämmsystem „aufgedoppelt“. Ist der Rückbau nicht zu vermeiden, wird nach Ansicht der Autoren die energetische Verwertung über die nächsten Jahrzehnte die Methode der Wahl sein. Denn durch die absehbare Gefahreneinstufung des verwendeten Flammschutzmittels HBCD würden die Recyclingmöglichkeiten deutlich eingeschränkt. In der Zusammenfassung der Studie heißt es: „Dieses Vorgehen erlaubt sowohl die Nutzung des hohen Brennwerts des Polystyrols als auch die Ausschleusung des Flammschutzmittels HBCD.“

Die Studie empfiehlt der Industrie daher, künftig einen starken Fokus auf die Entwicklung neuer Befestigungstechniken für den leichteren Rückbau zu legen und das Thema Aufdopplung technisch voranzutreiben.

WDV-Systeme sind keine EPS-Müllberge

Der zu den Auftraggebern der Studie gehörende Fachverband Wärmedämmverbundsysteme begrüßt diese Ergebnisse. Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des Verbands, sagt: „Wir können nun wissenschaftlich belegen, dass EPS-WDV-Systeme eine dauerhafte und nachhaltige Lösung für mehr Energieeffizienz sind.“

Die Studie wurde durch das Fraunhofer Institut für Bauphysik und das FIW München durchgeführt und war von derForschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert worden.

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