Unter Kunststoffen versteht man allgemeinWerkstoffe, die imWesentlichen aus vergleichsweise einfachen makromolekularen organischen Verbindungen bestehen. Diese werden synthetisch oder auch durch Umwandlung von Naturprodukten hergestellt.
In der Praxis beeinflussen Strahlung, Wärme und Luft sowie mechanische Belastungen und/oder Umgebungsmedien (Luft, Wasser, Öl etc.) die Alterung. Prüftechnisch werden deren Einflüsse auf die Alterung getrennt ermittelt, um eindeutige Aussagen über die einzelnen Einflussgrößen zu ermöglichen. Hierbei werden synergetische oder antagonistische Effekte bei gleichzeitiger Einwirkung der einzelnen Faktoren vernachlässigt.
In diesem Kapitel wird die Stabilisierung von Kunststoffen vorgestellt, da dieses Thema untrennbar von dem Thema der Beständigkeit, v. a. im Bereich des thermisch-oxidativen und des lichtinduzierten Abbaus ist. Die chemische Struktur der Stabilisatoren und deren Reaktionsmechanismen werden nicht – zumindest nicht im Detail – vorgestellt. Hier sei auf die Literatur [38] [188] [678] [679] [680] [681] [682] [683] sowie [684] verwiesen.
Die während der Verarbeitung vorliegenden Bedingungen unterscheiden sich von denen in der Anwendung, s. Kapitel 1.5. Da Kunststoffe sowohl in der Verarbeitung als auch in der Anwendung immer stärker im Bereich ihrer Belastungsgrenzen eingesetzt werden, müssen an den Verarbeitungsprozess hohe Anforderungen gestellt werden, um eine optimale Produktqualität zu erreichen.