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12-02-2024 | Cyber-Sicherheit | Nachricht | News

Cyber-Kriminelle sind der Justiz oft einen Schritt voraus

Author: dpa

1:30 min reading time

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Hackern das Handwerk zu legen, gleicht einer Sisyphos-Aufgabe. Die oft im Ausland operierenden Täter entziehen sich meist der hiesigen Strafverfolgung. Verbände fordern deshalb eine bessere Aufklärung durch die Politik und ein höheres Risikobewusstsein vor allem im Mittelstand. 

Angesichts der anhaltenden Welle von Cyber-Kriminalität und häufig ohnmächtiger Strafverfolger setzt die deutsche Wirtschaft auf vorbeugenden Selbstschutz. Cyber-Attacken sind nach Einschätzung des Digitalindustrieverbands Bitkom aktuell eine der größten Bedrohungen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. "Eine Entspannung der Bedrohungslage ist derzeit nicht absehbar", sagt Verbandspräsident Ralf Wintergerst. "Das bedeutet, IT-Sicherheit muss mit ganz oben auf die Agenda in den Unternehmen gesetzt und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet werden."

148 Milliarden Euro Schaden durch Cyber-Angriffe

Nach Bitkom-Schätzung haben Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, digitale und analoge Industriespionage sowie Sabotage im vergangenen Jahr Schäden von insgesamt 206 Milliarden Euro verursacht. Fast drei Viertel dieser Summe - rund 148 Milliarden - gingen demnach auf Cyber-Angriffe zurück. 

Ermittlungsverfahren führen häufig ins Leere, denn sehr viele Täter greifen aus dem Ausland an. Laut dem im Sommer 2023 veröffentlichten "Bundeslagebild Cybercrime" des Bundeskriminalamts liegt die Aufklärungsquote bei Auslandstaten im unteren einstelligen Bereich. 

Strafverfolger müssen besser kooperieren

Für bessere internationale Kooperation der Strafverfolger plädieren daher sowohl Wintergerst als auch Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Doch mit Mitteln der Strafverfolgung allein werde sich das Problem nicht lösen lassen, sagt Asmussen. "Die Politik muss die Rahmenbedingungen für mehr Cyber-Sicherheit schaffen, etwa mit Bedrohungsanalysen, konkreten Warnungen und klarer Benennung der Täter."

Großflächige Angriffe auf Privatpersonen und Unternehmen müssten schnell erkannt und bekannt gemacht werden, idealerweise verbunden mit Hinweisen zur Abwehr des Angriffs. "Zudem muss die Wirtschaft dringend ihr Schutzniveau verbessern", sagt Asmussen. "Gerade der deutsche Mittelstand wiegt sich hinsichtlich seiner Cyber-Risiken in falscher Sicherheit."

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