2017 | OriginalPaper | Chapter
Das Direct Cinema als Zäsur in der Medienkulturgeschichte des Sehens
Author : Johannes Geng
Published in: Medienkulturen des Dokumentarischen
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Geschichte des Direct Cinema lässt sich, wie häufig getan, recht einfach und dementsprechend schnell unter dem Aspekt der Technikgenese fassen: In den 1960er Jahren kamen leichtgewichtige, tragbare und nicht zuletzt leisere 16mm-Kameras auf, die durch ein lichtempfindlicheres Filmmaterial in Verbindung mit der Synchronton-Aufnahme mittels Magnettonband für den Dokumentarfilm neue Möglichkeiten sowohl der visuellen als auch der auditiven Aufzeichnung der vorfilmischen Realität eröffneten. Oder aber man nähert sich dem Direct Cinema über seine zentralen Protagonisten, wobei als Namen zu nennen wären: Donn Alan Pennebaker, Ingenieursstudium an der Yale University und wesentlich an der Entwicklung des oben genannten technischen Equipments beteiligt; Richard Leacock, Studium der Physik in Harvard, im Zweiten Weltkrieg Fotograf für die amerikanische Armee, 1947 Kameramann bei Robert Flahertys vorletztem Film Louisiana Story, bei dem er nach eigenem Bekunden die Vorzüge von kleineren Kameras für ein spontanes Drehen aus der Situation heraus kennen und schätzen lernte; Robert Drew, ehemaliger Time-Journalist, der sich mit Pennebaker und Leacock zu den »Drew Associates« zusammenschloss und in diesem Kooperativ als Produzent für die Finanzierung vieler Filme durch den Fernsehsender ABC bzw. das Medienunternehmen Time Inc.