Der Motivationsforschung ist es bis dato nicht gelungen, final zwischen extrinsischer
und intrinsischer Motivation zu unterscheiden, eine einheitlich geltende Definition für das
Phänomen der intrinsischen Motivation zu etablieren und mit qualitativen oder quantitativen
Methoden zu belegen. Dabei stellt sich die Frage, ob eine wissenschaftlicher Erhebung von
inneren Prozessen, die in Teilen bewusst, in Teilen aber auch unbewusst ablaufen, überhaupt
möglich ist. Wie wollen wir Gefühle messen, wenn wir doch häufig schon daran scheitern, sie in
Worte zu fassen?
Auch die Hirnforschung konnte noch keine befriedigende Antwort auf die Frage liefern,
wer oder was, welche Macht oder innere Instanz letztlich entscheidet, welches der vielen menschlichen Bedürfnisse sich durchsetzt und in
eine Handlung übersetzt wird. Welche Rolle spielt dabei die Persönlichkeit? Wird das Verhalten
eines Menschen überwiegend vom Verstand (befeuert aus dem Neocortex) oder durch Hormone und
Botenstoffe (gespeist aus dem limbischen System) dirigiert? Und warum ist das so?
Das Enneagramm, altes Wissen über die Persönlichkeit des Menschen, liefert überraschende
Antworten auf diese Fragen und zeigt auf, wie wir den inneren
Antrieb mit Hilfe von zehn sehr explizit gezeichneten Persönlichkeits‐Fixierungen
benennen und dadurch tiefgehende Kenntnisse über innerliche Prozesse gewinnen können. Aufgrund
meiner Coaching‐Erfahrung vertrete ich die These, dass die vorgestellten zehn intrinsischen
Motivationen aus einem unbewussten Bedürfnis heraus
agieren. Und dass zahlreiche zündende Handlungsimpulse diesem unbewussten Bedürfnis
unterworfen sind.
Diese Erkenntnis kann uns dabei unterstützen, durch eine bewusste Aktivierung der intrinsischen Motivation den
erstrebenswerten Zustand des Flow zu wecken – in uns selbst und auch in anderen.
Um jedoch den Flow in sich selbst entstehen zu lassen, sollten Führungskräfte zunächst
den eigenen blinden Fleck aufdecken. Dieser Prozess wird in anderen Publikationen der Autorin
oder im persönlichen Austausch angeleitet.