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2005 | Book

Der Faktor Persönlichkeit in der Politik

Leadershipanalyse des Kanzlers Willy Brandt

Author: Sigrid Elisabeth Rosenberger

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Book Series : Forschung Politik

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Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Als Aristoteles vor vielen Jahrhunderten den Begriff zoon politikon definierte, hatte er das Individuum als in der Gemeinschaft aktiv handelndes Wesen vor Augen. Die These vom von Natur aus politischen Menschen wird umso interessanter und erheblicher, je größer die potentiellen Möglichkeiten des einzelnen sind, durch sein politisches Handeln Einfluss auf diese Gemeinschaft und auf den Verlauf der Geschichte auszuüben. In diesem Zusammenhang ist die Bedeutung von politischer Führung eine wichtige Komponente für die Gestaltung der Gesellschaft und insofern wohl so schon alt wie politische Theorien selbst.
Sigrid Elisabeth Rosenberger
2. Leadership
Zusammenfassung
Das Feld der leadership-Forschung ist multi- bzw. interdisziplinär. In den verschiedenen Theorien kommen neben politikwissenschaftlichen Ansätzen auch solche aus der Psychologie, Soziologie, Geschichte oder auch Philosophie zum Einsatz. Bei vorliegender Arbeit handelt es sich um eine aus dem Fach Politikwissenschaft, das Hauptaugenmerk wird deshalb auf diese Disziplin gelegt. Es werden Anleihen aus anderen Forschungsdisziplinen mitbedacht und erörtert - etwa im nachstehenden historischen Abriss, der jedoch aufgrund des vorgegebenen Umfangs ein exemplarischer bleibt - der Schwerpunkt aber muss auf der politologischen Analyse von leadership liegen. Weiters anzumerken ist die Tatsache, dass die Auseinandersetzung mit politischen Führungspersönlichkeiten in der deutschsprachigen Politikwissenschaft keine allzu lange Tradition hat. So ist es auch kaum verwunderlich, dass es an adäquaten deutschen Begriffen bzw. Begriffsdefinitionen mangelt. Hinzu kommt, dass eine Übertragung ins Deutsche im Sinne von leader = Führer aufgrund der historischen Vorbelastung unpassend bis unmöglich ist. Aus diesen Gründen und um an die US-amerikanische Forschungstradition anzuknüpfen, werden im Text englische Bezeichnungen - z.B. (political) leader, leadership, follower, etc. - verwendet.
Sigrid Elisabeth Rosenberger
3. Willy Brandt
Zusammenfassung
Willy Brandts Leben ist in vielen Publikationen144 beschrieben. Je nach Intention werden sein Privatleben, die politischen Stationen, das gesellschaftspolitische Umfeld oder die Ausformung seines politischen Handelns erzählt. Diese Lebensschilderungen sind bestrebt, den Menschen und Politiker Willy Brandt zu deuten. Dies gelingt manchmal mehr, manchmal weniger gut, wobei die Qualität einer Biografie auch vom subjektiven Standpunkt des Biografen abhängt. Mögliche Kriterien für eine gelungene Lebensbeschreibung werden von Helga Grabing145 formuliert: „Die Kunst des Biographen zeigt sich darin, wie viel Spielraum er für die Deutungsmöglichkeiten seiner Leser lässt (…).“146 Aufgrund der vorhandenen Fülle an biografischem Material147 über soll in der vorliegenden Arbeit das Hauptaugemerk auf wichtigsten Daten gelegt werden. In der Auswahl der biografischen Stationen von Willy Brandt wurde insbesondere auf Aspekte im Sinne einer political leadership-Analyse geachtet. Anhand der im vorigen Kapitel ausgearbeiteten Theorie von James MacGregor Burns und ergänzt um die ‚Laxenburger Fragen’ wird in folgenden vor allem auf das politische Leben und entscheidende Phasen und Schlüsselerlebnisse von Brandt Bezug genommen.
Sigrid Elisabeth Rosenberger
4. Die Leadership Willy Brandts
Zusammenfassung
Auf Basis der Kapitel über das Leben und die politische Karriere Willy Brandts soll im folgenden der theoretische Ansatz von leadership auf den Werdegang Brandts angewendet werden. Konkret geht es darum, die einzelnen Säulen der political leadership des deutschen Kanzlers zu benennen und in weiterer Folge zu analysieren. Dies soll durch eine Bewertung der Person Brandts sowie seiner Politik versucht werden, wobei festzustellen ist, dass es sich bei der Beurteilung von Politikern „um einen komplexen Vorgang (…) der nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden gemessen und gewertet werden kann“477, handelt. Umso wichtiger scheint es, durch die Identifizierung konkreter leadership- Dimensionen, anhand derer das politische Wirken Willy Brandts evaluiert werden soll, eine gewisse Systematik in der Analyse anzubieten, so wie es auch Edinger einfordert: „In studying one person, we strive to identify salient personality and situational variables which may allow us to classify political actors striving for leadership in terms of personality types, behavior, and the context in which they operate.“478
Sigrid Elisabeth Rosenberger
5. Conclusio
Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Faktor Persönlichkeit und seinen Einfluss auf den politischen Prozess anhand des politischen Wirkens des deutschen Kanzlers Willy Brandt darzustellen. Die Erörterung der politischen Karriere Brandts und der spezifischen Ausformung seiner political leadership basiert auf der Annahme, dass trotz einer gewissen Abhängigkeit von bestimmten Prozessen und Strukturen, das politische Führungspersonal und dessen Charakter - im weitesten Sinn - gebührend zu berücksichtigen sind. Das Potenzial von political leadership wurde im SpannungsVerhältnis zwischen Subjekt und System verortet, wobei für das Subjekt bzw. die Führungspersönlichkeit - in unserem Fall Willy Brandt - eine besondere Rolle erarbeitet werden konnte.
Sigrid Elisabeth Rosenberger
6. Literatur
Sigrid Elisabeth Rosenberger
7. Interviews
Zusammenfassung
Autorisierte Transkription des Gesprächs mit Egon Bahr (1960–1966 Senatssprecher und Chef des Presse- und Informationsamtes in Berlin; 1966–1969 Sonderbeauftragter und Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt; 1969–1974 Staatssekretär und Bundesminister für besondere Aufgaben im Bundeskanzleramt)
Sigrid Elisabeth Rosenberger
Metadata
Title
Der Faktor Persönlichkeit in der Politik
Author
Sigrid Elisabeth Rosenberger
Copyright Year
2005
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-80814-1
Print ISBN
978-3-531-14843-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80814-1